Scharf kritisiert wird die Forderung, eine „déchéance de nationalité“ einzuführen, also die Möglichkeit der Aberkennung der luxemburgischen Staatsbürgerschaft. Diese soll dann aberkannt werden, wenn eine Person sie im Rahmen der Einbürgerung erlangt hat (also nicht, wenn man sie von Geburt an hatte), und wenn man dann ein Verbrechen begeht, das die nationale Sicherheit gefährdet.
Die Jungsozialisten kritisieren, dass diese Forderung sich „gegen bestimmte Mitmenschen richtet“ und können nicht nachvollziehen, inwiefern Maßnahmen wie die Einführung von Grenzkontrollen und die erleichterte Ausweisung von Personen Terrorismus vorbeugen oder verhindern soll.
Die ADR hatte eine Aufstockung der Polizeikräfte und der Armee gefordert und übte auch Kritik an der Organisation der gesundheitlichen Hilfsdienste im Land. Diese hätten sehr hohe Anteile an ausländischem Personal, welches im Falle einer Naturkatastrophe oder einer Attacke nach Meinung der ADR „zuerst in ihrem Herkunftsland helfen“ würden.
Jungsozialisten für den interkulturellen Dialog
Da die Polizei momentan dafür kämpft, neue Mitarbeiter zu finden, weil sich zu wenige melden, fordert die ADR, den Dienst „finanziell und menschlich“ attraktiver zu machen. Dabei genießen aktuelle und auszubildende Polizisten schon eine ganze Reihe Vorteile (z.B. Dienstwohnungen, Essen während der Ausbildung, Rente mit 55 Jahren usw.).
Die ADR strebe eine Gesellschaft an, „in der Überwachung, Sicherheitskräfte und Beschneidung individueller Rechte wichtiger sind als die Freiheiten der Bewohner Luxemburgs“, auch propagiere sie den Generalverdacht gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen.
Deshalb fordern die Jungsozialisten nun ihrerseits die Bekämpfung von Ungleichheiten, eine aktive Integrationspolitik und das Abbauen von Vorurteilen durch gezielte Initiativen. Sie warnen vor der Vision der ADR, den demokratischen Staat in einen Überwachungsstaat zu verwandeln, sowie vor Populismus und Rassismus, die in Europa Angst und Schrecken verbreiten.
Der Vergleich der ADR mit ausländischen Parteien wie der AfD in Deutschland oder dem FN in Frankreich liegt nahe, die JS werfen der ADR sogar vor, sich deren Ideen und Vorschläge einfach abzuschauen. Außerdem zweifeln sie wegen der ökonomisch liberalen Ansichten der Partei an ihrem Einsatz „für die kleinen Leute“. Deshalb versprechen die JS, weiter „für Grundrechte, Respekt, Solidarität und den interkulturellen Dialog einzutreten“.
De Maart
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