Dienstag4. November 2025

Demaart De Maart

Juncker kritisiert reiche Griechen

Juncker kritisiert reiche Griechen
(dpa)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Aus Angst vor den Folgen der Schuldenmisere versuchen Griechen, große Summen ihres Vermögens im Ausland in Sicherheit zu bringen. Sehr zum Ärger vom Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker.

Er hat Geldtransfers reicher Griechen ins Ausland scharf kritisiert. „Wir sollten überlegen, ob es normal ist, wenn wir tatenlos zusehen, wenn griechische Milliardäre in der gegenwärtigen Krise ihr Geld nach Luxemburg und auch nach Deutschland retten“, sagte Luxemburgs Premierminister am Freitag auf dem Jahresempfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Stralsund an der Ostsee.

Juncker bezeichnete es zugleich als schlechten Stil, wenn Europäer die Griechen pauschal beschimpften. Die Kritik dürfe sich nicht an die Bevölkerung richten, sondern müsse an jene aus dem rechten und linken Lager in Griechenland gehen, die über Jahrzehnte hinweg diese Krise heraufbeschworen und nun zu verantworten hätten.

Wachstumsimpulse gefordert

Zuvor hatten sich Merkel und Juncker in einem Vier-Augen-Gespräch darauf verständigt, nach der Verabschiedung des zweiten Rettungspakets für Griechenland jetzt die Voraussetzungen für ein deutliches Wirtschaftswachstum in der EU zu schaffen. Auf dem nächsten EU-Gipfel kommende Woche müsse wieder die Frage im Mittelpunkt stehen, wie man Wachstum stimulieren könne, sagte Merkel.

Juncker unterstrich, die Konsolidierung der Haushalte sei in erster Linie Aufgabe jedes einzelnen Staates. Wirtschaftswachstum müsse dagegen vor allem gemeinsam angegangen werden. Die letzten beiden Wochen hätten gezeigt, dass die griechische Regierung unter Regierungschef Lukas Papademos auf einem hoffnungsvollen Wege sei.

Zukunftschance geben

Entscheidend sei aber auch, ob es gelinge, in Griechenland wieder zu positiven wirtschaftlichen Entwicklungen zu kommen. Sparen allein reiche nicht aus, stellte Juncker klar. Es müsse gelingen, die europäischen Wachstumsimpulse nach Griechenland zu übertragen. Es sei wichtig, dass die Menschen in Griechenland, und vor allem die jugendlichen Arbeitslosen, wieder eine Zukunftschance bekämen.