Janukowitsch soll zurücktreten

Janukowitsch soll zurücktreten
(dpa)

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Aus Wut über den Kurs ihrer Regierung gehen am Sonntag zahlreiche Menschen in der Ukraine auf die Straßen. Zunächst ist es friedlich, die Polizei hält sich demonstrativ zurück.

Bei Massenprotesten in Kiew haben Zehntausende empörte Ukrainer den Rücktritt von Präsident Viktor Janukowitsch gefordert. Angeführt wurde die Menge von Oppositionspolitikern wie Boxweltmeister Vitali Klitschko oder Arseni Jazenjuk von der Partei der inhaftierten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko. Die Demonstranten zogen mit ukrainischen und EU-Flaggen vom Taras-Schewtschenko-Park zur Flaniermeile Kreschtschatik, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

In Sprechchören forderten die Regierungsgegner immer wieder „Revolution“ und „Die Ukraine gehört zu Europa“. Sicherheitskräfte waren zunächst kaum zu sehen. Auf Plakaten gaben die Demonstranten der Regierung die Schuld an einem brutalen Polizeieinsatz gegen EU-Anhänger am Vortag. Dabei waren Dutzende Menschen verletzt worden.

Versprechungen

In den Demonstrationszug mischten sich auch viele ältere Menschen und Familien mit Kindern. Viele Mitglieder der rechtspopulistischen Partei Swoboda (Freiheit) marschierten ebenfalls mit. Sie trugen eine überdimensionale blau-gelbe Staatsflagge vorneweg. Geplant war eine Kundgebung auf dem Unabhängigkeitsplatz. Allerdings hatte ein Gericht kurzfristig Proteste an dem symbolisch wichtigen Ort verboten.

Regierungschef Nikolai Asarow versprach in einem Fernsehinterview, die Behörden der Ex-Sowjetrepublik schützten die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Gesetzesverstöße aber würden bestraft. Janukowitsch versprach in einer Mitteilung, alles für eine schnelle Annäherung der Ukraine an die EU zu tun. Es gehe aber darum, wirtschaftliche Verluste zu vermeiden. Der Präsident hatte am Freitag auf dem EU-Gipfel zur Östlichen Partnerschaft in Vilnius die Unterschrift unter ein Partnerschaftsabkommen mit der EU verweigert.