Mittwoch19. November 2025

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IS-Kommunikation über Luxemburg

IS-Kommunikation über Luxemburg
(Martin Gerten)

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Ein ehemaliger indischer Dschihadist hat offenbar einen luxemburgischen Server zur Kommunikation während seiner Zeit beim IS benutzt.

Das indische Nachrichtenportal DNA meldete vergangene Woche, Indien habe bei der Informationsbeschaffung über einen IS-Kämpfer Unterstützung von Luxemburg bekommen. Areeb Majeed, der in den Irak gereist war, um dort in Mossul Selbstmordattentäter für die Dschihadisten zu werden, kehrte Ende 2014 nach Indien zurück. Seine Familie hatte ihn überredet, den IS zu verlassen und nach Hause zu kommen.

Die luxemburgische Staatsanwaltschaft bestätigte nun dem Tageblatt gegenüber, dass es tatsächlich ein internationales Rechtshilfeersuchen aus Indien gegeben habe und dieses auch ausgeführt wurde. Konkret soll es sich laut DNA um Details über einen luxemburgischen Server handeln. Auch von der Türkei sollen Informationen über den ehemaligen IS-Kämpfer eingegangen sein.

Bezahlungen, Reisen, Chats

Auf dem Server könnten sich laut internen Kreisen des indischen Geheimdienstes, auf die sich das indische Nachrichtenportal beruft, Informationen über Konversationen befinden, die Areeb Majeed auf sozialen Netzwerken geführt hat. Auch Details über seine Reisen und über Bezahlungen, die er im Ausland getätigt hat, könnten ermittelt werden. Außerdem könnten Informationen über weitere IS-Kämpfer aus den Dokumenten hervorgehen.

„Die Informationen in den Dokumenten sind äußerst brenzlig“, so ein Geheimdienstler gegenüber DNA, „deswegen müssen wir auf Übersetzer zurückgreifen, die vom indischen Staat autorisiert wurden“. Die Dokumente aus Luxemburg sollen auf Französisch verfasst sein.