Ursprünglich hätte die Kundgebung fünf Tage nach den Anschlägen vom 22. März stattfinden sollen, sie war aber aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Nun folgten rund 7000 Menschen dem Aufruf der Veranstalter zu einem „Marsch gegen den Terror und gegen den Hass“. An der Spitze des Gedenkmarsches standen Hinterbliebene der Opfer. Auch Vertreter der Sicherheitsbehörden marschierten mit, ebenso wie Repräsentanten der Religionsgemeinschaften.
Die muslimische Gemeinde führte ein Banner mit sich mit der Aufschrift „Die Liebe ist unsere Religion und unser Glaube“. Zu dem Marsch hatte ein Bündnis aus Bürgerverbänden aufgerufen. Ihr Anliegen war es, ein Zeichen für die Solidarität mit den Opfern und gegen die Gewalt zu setzen. „Wenn schutzlose Zivilisten feige umgebracht werden, dann müssen sich alle Bürger erheben und ihre Abscheu zum Ausdruck bringen“, sagte der sozialistische Abgeordnete Hassan Bousetta, einer der Mitorganisatoren.
Gespräch mit Charles Michel
Das Hauptkontingent startete vom Nordbahnhof, eine kleinere Abteilung setzte sich im Brüsseler Stadtteil Molenbeek in Bewegung, der als Hochburg der Islamistenszene gilt. Demonstranten aus Molenbeek riefen Parolen gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS): „IS hau ab, Brüssel gehört Dir nicht!“ Ziel der Demonstranten war das Zentrum der belgischen Hauptstadt.
"Tous ensemble", les manifestants crient leur slogan dans les rues de #Bruxelles # marche @ContactNews pic.twitter.com/rKvSPOgmfm
— Nina Zanatta (@NinaZanatta) 17. April 2016
Ministerpräsident Charles Michel wollte Hinterbliebene der Opfer und Organisatoren des Marsches am Abend zu einem Gespräch empfangen. Zu den Bombenanschlägen am Brüsseler Flughafen und auf einen U-Bahnhof im Stadtzentrum hatte sich die Dschihadistenmiliz IS bekannt. Mehr als 300 Menschen wurden dabei verletzt. Der Gedenkmarsch stand auch unter dem Eindruck umstrittener Äußerungen des belgischen Innenministers Jan Jambon.
Gescheiterte Integration
Der Minister bezeichnete die Politik der Integration von Ausländern in seinem Land in einem Interview mit der Tageszeitung „De Standaard“ (Samstagsausgabe) als gescheitert. Als Beleg dafür führte er an, dass „ein erheblicher Anteil der muslimischen Gemeinschaft anlässlich der Anschläge getanzt“ habe. Die Terroristen seien „nur ein Pickel“, sagte der flämische Nationalist. „Darunter befindet sich ein Krebsgeschwür, dem viel schwerer beizukommen ist.“
De Maart






























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