Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Aktivisten mehr als 400 Zivilisten in Syrien entführt. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mitteilte, verschleppten die Dschihadisten ihre Opfer aus der ostsyrischen Stadt Deir Essor.
Unter den Entführten seien auch Frauen und Kinder, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Sie seien aus dem Vorort Al-Baghalijeh und umliegenden Gebieten entführt und in vom IS kontrollierte Gebiete gebracht worden.
Davor 130 Menschen getötet
In der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz hatte der IS nach Angaben der Beobachtungsstelle zuvor bei einer Offensive mehr als 130 Menschen getötet, darunter mindestens 85 Zivilisten sowie rund 50 syrische Regierungssoldaten und verbündete Kämpfer.
Deir Essor liegt rund 450 Kilometer nordöstlich der syrischen Hauptstadt Damaskus. Am Samstag hatte die Beobachtungsstelle mitgeteilt, der IS sei in den Norden von Deir Essor vorgerückt und habe den Vorort Al-Baghalijeh eingenommen. Damit kontrolliere der IS nunmehr 60 Prozent des Großraums Deir Essor.
Nur schwer überprüfbar
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle beruft sich auf ein dichtes Netz von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben können wegen der unübersichtlichen Lage in dem Konfliktgebiet von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden. Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete ihrerseits, die Regierungstruppen hätten einen IS-Angriff auf Al-Baghalijeh abgewehrt. Dabei habe der IS „hohe Verluste“ erlitten.
De Maart
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