Laut dem britischen Nachrichtensender BBC handelt es sich dabei um vier Amerikaner. Die Freilassungen erfolgten im „nationalen Interesse“ im Rahmen eines Gefangenen-Austauschs auf Anweisung des Nationalen Sicherheitsrates, erklärte der Teheraner Generalstaatsanwalt Abbas Dschafari Dolatabadi am Samstag. Unter den Freigelassenen befinden sich der „Washington Post“-Korrespondent Jason Rezaian (Foto) und der Pastor Saïd Abedini .
Die USA sollten laut dem iranischen Staatsfernsehen im Gegenzug sieben Iraner freilassen. Rezaian war im Juli 2014 festgenommen und Ende November wegen Spionage zu einer Haftstrafe verurteilt worden, deren Länge nicht bekanntgegeben wurde. Außer Rezaian und Abedini, dem die Untergrabung der nationalen Sicherheit vorgeworfen wurde, waren im Iran bisher zwei weitere US-Bürger mit doppelter Staatsbürgerschaft inhaftiert.
Diverse Angaben
Washington forderte immer wieder die Freilassung der vier Männer. Bei den beiden anderen Gefangenen handelt es sich um den früheren US-Soldaten Amir Hekmati, der der Spionage bezichtigt wird, sowie den Geschäftsmann Siamak Namazi, der Ende Oktober festgenommen wurde. Das iranische Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf informierte Quellen, auch Hekmati komme frei sowie ein gewisser Nosratollah Khosrawi, über den zunächst nichts weiter bekannt war.
Die Nachrichtenagentur Irna dagegen berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, der vierte Freigelassene sei Namazi. Die iranische Justiz selbst nannte überhaupt keine Namen und erklärte lediglich, es seien vier Iraner mit doppelter Nationalität freigelassen worden.
Während den Atomgesprächen in Wien
Die Ankündigung erfolgte, während in Wien der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini zu Gesprächen über die Umsetzung des im Juli geschlossenen Abkommens zum iranischen Atomprogramm zusammen kam. Später sollte auch US-Außenminister John Kerry zu den Gesprächen dazustoßen.
Es wird erwartet, dass die in Wien ansässige Internationale Atomenergiebehörde am Samstag dem Iran bescheinigt, dass er seine wichtigsten Verpflichtungen aus dem Abkommen erfüllt hat. Dies ist die Voraussetzung für die Aufhebung der in dem Streit verhängten Finanz- und Handelssanktionen durch die EU, die USA und die UNO.
De Maart
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