Dienstag18. November 2025

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Investigativer Journalismus prämiert

Investigativer Journalismus prämiert
(Hervé Montaigu)

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Am Dienstag wurde der Journalistenpreis in Luxemburg vergeben. In der „Maison du Savoir“ auf dem Campus Belval wurden Daniel Conrad, Maxi Pesch und Jessica Theis ausgezeichnet.

Der Präsident der „Association luxembourgeoise des journalistes“ (ALJ), Roger Infalt, hob gleich zu Beginn der Preisverleihung den Nutzen eines Journalistenpreises hervor: „Die Journalisten sollen dazu angespornt werden, sich gründlicher mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen, sprich sich mehr Zeit für Recherchen zu nehmen und sich nicht immer nur von einer Pseudo-Aktualität einwickeln zu lassen“, so Infalt.

Der Premier und Minister für Kommunikation und Medien, Xavier Bettel, unterstrich seinerseits die Wichtigkeit der Pressefreiheit. Er sei „stolz, in einem Land zu leben, in welchem dieses Recht respektiert werde“. Diese Situation sei allerdings nicht überall eine Selbstverständlichkeit, selbst in Europa gebe es noch Staaten, in denen die Regierungen regelmäßig in die Pressearbeit eingreifen. Xavier Bettel mahnte allerdings auch die Journalisten, ihre Professionalität beizubehalten, denn „die Journalisten haben nicht mehr das Monopol über die Information“. Die sozialen Medien würden immer öfter von den Bürgern als Nachrichtenquelle genutzt. Der kritische Geist gegenüber Informationen sei ein Kennzeichen von professionellen Journalisten und würde ernsthaften Journalismus auszeichnen.

Bevor die Preise vergeben wurden, referierte Professor Marc Cole von der Universität Luxemburg über den investigativen Journalismus in Europa und stellte die Ergebnisse einer rechtsvergleichenden Studie mit besonderer Berücksichtigung Luxemburgs vor. Er unterstrich unter anderem die Notwendigkeit der Einführung eines Informationszugangsgesetzes im Großherzogtum.

Drei Kategorien

Bei der eigentlichen Preisvergabe wurden Daniel Conrad (Luxemburger Wort/„Bester investigativer Artikel“), Maxi Pesch (Radio 100,7/„Bester Stagiaire-Artikel“) und Jessica Theis („Beste Fotografie“) ausgezeichnet. Erstmals haben die Journalistenverbände ALJ, UJL und SJ-L, in Zusammenarbeit mit dem Luxemburger Presserat, die Journalistenpreise vergeben.

Bei der ersten Auflage vor zwei Jahren wurde der Journalistenpreis nur von der ALJ ausgerichtet. Marc Thoma und Nico Graf (jeweils RTL) konnten damals den luxemburgischen Journalistenpreis entgegennehmen. Christian Muller (Tageblatt) und die Redaktion des Radio 100komma7 erhielten den „Preis der Jury“.

Der Luxemburger Journalistenpreis wird im Zweijahres-Rhythmus vergeben.