Sonntag9. November 2025

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Indio-Anführer getötet

Indio-Anführer getötet

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Der Anführer einer Indio-Gemeinschaft wurde bei einem brutalen Angriff in Brasilien umgebracht

Bei einem brutalen Überfall auf eine Gruppe Indios im Südwesten Brasiliens ist der Anführer der Gemeinschaft kaltblütig erschossen worden. Möglicherweise seien bei dem Angriff noch weitere Menschen ums Leben gekommen, teilte der Indio-Missionsrat (CIMI) am Freitag mit. Der mit der brasilianischen katholischen Bischofskonferenz verbundene Missionsrat sprach von etwa 40 bewaffneten und maskierten Angreifern.

Den Angaben zufolge wurde der 59-jährige Kazike Nísio Gomes in einem Lager der Kaiowá-Guarani-Indios im Bundesstaat Mato Grosso do Sul mit mehreren Schüssen in den Kopf und die Brust ermordet. Die Leiche sei auf einem Lastwagen weggeschafft worden. „Sie kamen, um unseren Kazike zu töten“, zitierte CIMI einen der Indios.

Auf den Überfall in dem Indio-Dorf Tekoha Guaiviry zwischen den Orten Amambai und Ponta Porã machte am Freitag auch die Hilfsorganisation Survival International aufmerksam. 60 Mitglieder der von dem Kazike Gomes angeführten Guarani-Gemeinde waren demnach Anfang November auf ihr angestammtes Land zurückgekehrt, nachdem Viehzüchter sie von dort vertrieben hatten.

Städnige Gewalt

„Es scheint, als ob die Viehzüchter keine Ruhe geben, bis sie die Guarani ausgelöscht haben“, sagte der Direktor von Survival International, Stephen Corry. „Diese ständige Gewalt war in der Vergangenheit weit verbreitet und hat zur Ausrottung tausender indigener Völker geführt. Es ist schlichtweg eine Schande, dass die brasilianische Regierung dies heute noch zulässt.“

Die Guarani-Indios in Mato Grosso do Sul wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Opfer von Übergriffen und Mordanschlägen. Dies wird auch vom Indio-Missionsrat bestätigt. Einige Guarani-Gruppen, die von ihrem Land vertrieben wurden, leben unter Zeltplanen am Rande stark befahrener Landstraßen. In Brasilien gibt es schätzungsweise zwischen 43.000 und 46.000 Guarani-Indios.