Drastische Maßnahmen gegen Sex-Täter in Indien: Nach dem Tod einer vergewaltigten Studentin könnte ihnen künftig die Kastration drohen. Zahlreiche Silvesterpartys wurden wegen des brutalen Verbrechens abgesagt.
Hohes Sicherheitsaufgebot am 7. Januar 2013 vor einem Gericht in Neu-Delhi. (dapd/Sajjad Hussain)
n Neu Delhi gingen Polizei und Demonstranten aufeinander los. (dapd/Sajjad Hussain)
... (Tageblatt-Archiv/Ahmad Masood)
... (dapd/Sajjad Hussain)
Die Polizei ging am 22. Dezember 2012 in der Hauptstadt Neu Delhi bei einer Kundgebung mit tausenden Teilnehmern mit Tränengas und Wasserwerfern gegen wütende Demonstranten vor, die gegen die Gruppenvergewaltigung einer 23-Jährigen protestierten. (dapd/Raveendran)
Zu den Zusammenstössen mit den Sicherheitskräften kam es, als eine Gruppe aus überwiegend jungen Frauen und Männern versuchte, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und zum Haus des Staatspräsidenten vorzudringen. (dapd/Raveendran)
Als sie eine Absperrung in einer Hochsicherheitszone Neu-Delhis zu durchbrechen versuchten, reagierte die Polizei mit Tränengas. Einige Demonstranten griffen die Beamten mit Steinen an. (dapd/Raveendran)
"Wir wollen Gerechtigkeit" und "Hängt die Vergewaltiger", forderten Demonstranten bei den Protesten, die den sechsten Tag in Folge andauerten. (Tageblatt/Rajesh Kumar Singh)
Die Regierung rief die Demonstranten zur Ruhe auf. (dapd/Manjunath Kiran)
Man sucht nach Antworten zu Fragen, weshalb junge Frauen in Neu-Delhi so oft vergewaltigt werden (Tageblatt/Jagadeesh nv)
"Werden nicht vergewaltigt" wurde auf dem Plakat in "Vergewaltigt nicht" abgeändert. (Tageblatt-Archiv/Stringer/india)
2. Januar 2013: Tausende Inder beteiligen sich in Neu Delhi an einem Trauermarsch. (Tageblatt/Rafiq Maqbool)
Den mutmaßlichen Tätern droht in einem Schnellgericht der Galgen. (dapd/Prakash Singh)
Drastische Maßnahmen gegen Sexverbrecher in Indien: Nach dem Tod einer vergewaltigten Studentin könnte ihnen künftig die chemische Kastration drohen. Das erwägt nach Medienberichten die regierende Kongresspartei. (Tageblatt/dar Yasin)
In Indien gedenken viele Menschen am letzten Tag des Jahres des verstorbenen Vergewaltigungsopfers. (Tageblatt/dar Yasin)
Indien trauert, statt Silvester zu feiern (dapd/Sanjay Kanojia)
Demonstranten verlangen nach dem tragischen Fall einer Vergewaltigung in Indien die Todesstrafe. (Tageblatt-Archiv/Adnan Abidi)
Verwandte des getöteten Polizisten Subhash Tomar beklagen dessen Tod in Neu Delhi. Er wurde am 25. Dezember 2012 bei Protesten gegen die Gruppenvergewaltigung einer 23-Jährigen getötet. (Tageblatt/Mustafa Quraishi)
Auch am 23. Dezmeber 2012 gegen die Proteste gegen Gruppen-Vergewaltigungen in Indien weiter. (dapd/Sajjad Hussain)
Nach dem Tod der vergewaltigten Inderin erwägt die regierende Kongresspartei Medienberichten zufolge einen Gesetzesvorstoß zur chemischen Kastration von Vergewaltigern. Das gehöre zu einem Katalog schärferer Strafen, die diskutiert würden, berichtete unter anderem die „Economic Times“ am Montag unter Berufung auf Parteikreise. Nach einer besonders brutalen Vergewaltigung in Neu Delhi war am Samstag eine 23-Jährige gestorben. Sechs Beschuldigte müssen sich wegen Mordes verantworten. Die Anklageschrift soll am Donnerstag bei Gericht eingereicht werden. Das Gericht legt danach ein Datum für den Prozessbeginn fest.
Die oppositionelle hindu-nationalistische BJP forderte am Montag Schnellverfahren und die Todesstrafe für Vergewaltiger. Der Bruder des Opfers sagte der Zeitung „Indian Express“: „Wir wollen die Beschuldigten hängen sehen, und wir werden dafür bis zum Ende kämpfen.“ Die junge Frau war am 16. Dezember von mehreren Männern in einem Bus vergewaltigt, mit einer Eisenstange malträtiert und nackt aus dem fahrenden Fahrzeug geworfen worden. Am Samstag war sie an ihren Verletzungen gestorben.
Keine Silvesterparty
Der Fall hat landesweit Trauer und Wut ausgelöst. In in der indischen Hauptstadt Neu Delhi demonstrierten auch am Montag wieder Hunderte Menschen. Mindestens zwei Demonstranten seien im Hungerstreik, berichtete die Nachrichtenagentur IANS.
Wegen des furchtbaren Verbrechens sagten große Traditionsclubs in Neu Delhi ihre Silvesterpartys am Montag ab. „Unsere Mitglieder glauben, dass es nicht der richtige Zeitpunkt für eine laute Feier ist“, sagte der Vorsitzende des 7000 Mitglieder starken Vasant-Vihar-Clubs, Sudhir Mittal. Der ebenso große, 99 Jahre alte Gymkhana-Club strich seine traditionelle Silvesterparty ebenfalls. Beide Clubs luden stattdessen zu Kerzenmahnwachen ein.
Nicht nach Feiern zumute
Auch die indische Armeeführung rief alle Einheiten dazu auf, auf Partys zum Jahreswechsel zu verzichten. Die Chefin der Kongresspartei, Sonia Gandhi appellierte ebenfalls an Parteimitglieder, nicht zu feiern. Auch das staatliche Ashok Hotel sagte seine Silvesterparty ab. Die „Economic Times“ berichtete, bei privaten Hotels seien Buchungen für Partys zurückgegangen, weil den Menschen nach dem Tod der Frau nicht nach Feiern zumute sei.
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