Die Anzahl der Kinder auf der Flucht nach Europa hat sich laut UN-Angaben in den vergangenen Monaten dramatisch um 80 Prozent erhöht. Von Januar bis Ende Juli hätten bereits 133.000 Minderjährige in Europa Asylanträge gestellt und damit durchschnittlich 19 000 pro Monat, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) am Freitag in Genf mit.
Die meisten dieser Kinder stammten aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan. Unicef fehle es an Mitteln, um alle Flüchtlingskinder gut betreuen zu können, erklärte Marie-Pierre Poirier, die Unicef-Koordinatorin für die Flüchtlingskrise. Die Organisation appelliere daher an Geberstaaten und Spender, zusätzlich 14 Millionen Dollar (12,5 Millionen Euro) zur Verfügung zu stellen.
230 Millionen Kinder in Kriegsgebieten
Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF ist von den weltweit 60 Millionen Menschen, die irgendwo auf der Flucht sind, jeder zweite unter 18 Jahre alt. Auch von den mehr als vier Millionen syrischen Flüchtlingen ist demnach etwa die Hälfte ein Jugendlicher oder ein Kind. Die meisten sind mit ihren Eltern unterwegs, oder zumindest einem der beiden. Manche flüchten aber auch allein.
Aktuell leben nach UN-Angaben etwa 230 Millionen Kinder in Ländern und Regionen mit bewaffneten Konflikten. In Syrien wurden vergangenes Jahr Hunderte Kinder getötet. Während des Kriegs im Gazastreifen starben nach offiziellen Zahlen 538 Kinder. Im Südsudan gab es 2014 mehr als 600 Tote unter 18 Jahren. Besonders schlimm ist die Lage derzeit auch im Irak, im Jemen und in der Zentralafrikanischen Republik.
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