Im Shangri-La Hotel in Singapur reichten sich Xi Jinping und Ma Ying-jeou am Samstag vor zahlreichen Journalisten die Hand, bevor sie sich zum Austausch zurückzogen.
Schon vorher hatten beide Seite klargestellt, dass bei dem Treffen keine Vereinbarungen unterzeichnet werden sollen. Auch eine gemeinsame Erklärung soll es nicht geben.
Beobachter sprachen dennoch von einem historischen Moment. Es ist die erste Begegnung der höchsten Führer beider Länder, seit in Peking die Kommunisten 1949 die Macht übernommen haben. Die nationalchinesischen Truppen flüchteten damals auf die Insel Taiwan, die Peking seitdem als abtrünnige Provinz betrachtet.
Radikale Kehrtwende
Das Einverständnis zu einer Zusammenkunft ist eine radikale Kehrtwende der Führung in Peking, die ein solches Treffen bisher verweigert hatte. Sie wollte die Regierung der „Republik China“, wie sich Taiwan bis heute offiziell nennt, nicht legitimieren.
Für ihr Treffen vereinbarten beide Seiten daher ein strenges Protokoll. Statt sich mit ihren offiziellen Titeln anzusprechen, sollten beide Präsidenten schlicht die Formel „Herr Xi“ und „Herr Ma“ wählen.
De Maart

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