Lange schien Betreiber Tepco die Probleme in Fukushima im Griff zu haben. Nun aber gibt es Hinweise auf eine erneute Kernspaltung in der Atomruine.
15.12.2015: Naohiro Masuda (l.): Bisher kann ich micht nur auf Computersimulationen und spekulative Szenarien stützen. (Tageblatt/Koji Ueda)
Arbeiter beim Aufräumen im Verwaltungsgebäude des AKWs. (Tokyo Electric Power (tepco) han)
Ein Büroraum im Verwaltungstrakt von Fukushima. (Tokyo Electric Power (tepco) han)
Der Kontrollraum für die Turbinen. (Tokyo Electric Power (tepco) han)
..... (Tokyo Electric Power (tepco) han)
.... (Tokyo Electric Power (tepco) han)
Techniker versuchen, die Maschinen wieder in Gang zu setzen. (Tokyo Electric Power (tepco) han)
Sicht auf die verwüsteten Reaktoren. (han)
Die Arbeiten laufen laut Tepco auf Hochtouren. (han)
Das Krisenzentrum im verwüsteten Atomkraftwerk. (han)
Notbehälter für das Kühlwasser. (han)
20.10.2015: Die japanische Regierung hat viereinhalb Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima erstmals offiziell bestätigt, dass ein früherer Angestellter des Kraftwerks aufgrund der radioaktiven Strahlung an Krebs erkrankt ist. (dapd/Issei Kato)
Der Eingangsbereich der "erdbebensicheren" GEbäudes. (han)
Ein Bild der Verwüstung. (han)
Wasserpumpen der Nuklearanlage. (han)
Ein Helfer in der Atomkraftanlage von Fukushima hat heimlich Bilder von den Zerstörungen ins Internet gestellt. (Cryptome.org)
Durch die Druckwelle der Explosion wurden an einem Reaktor... . (Cryptome.org)
... die dicken Stahlbeton-Wände nach außen gedrückt. (Cryptome.org)
Betonpfeiler knickten wie wie Streichhölzer. (Cryptome.org)
... (Cryptome.org)
Durch die Druckwelle wurden die Fenster eines Verwaltungsgebäudes zerstört (Cryptome.org)
Provisorische Kühlwasserschläuche und Stomleitungen auf dem Gelände der Anlage. (Cryptome.org)
"Der Fall erfüllt die Kriterien", sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums in Tokio. (dapd/Yoshikazu Tsuno)
Über ein langes Schlauchsystem wird das Meerwasser direkt in den Reaktor gepumpt (Cryptome.org)
Arbeiter verlegen meterweise Leitungen um Schlimmeres zu verhindern. (Cryptome.org)
Der Tsumani am 11. März 2011 hat in der Atomkraftanlage erheblichen Schaden angerichtet. (Cryptome.org)
Bei den Aufräumarbeiten im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima sollen mehrere Arbeiter in den vergangenen Jahren ihre Strahlenmessgeräte manipuliert haben. (Tageblatt/David Guttenfelder)
Der verwüstete Turbinenraum des Reaktors 2. (ho)
Die Techniker arbeiten unter schwierigsten Bedingungen. (ho)
Die Strahlung in der Anlage erlaubt keinen langen Aufenthalt. (ho)
Mit schwerem Gerät wird der Schutt weg geschafft. (Tokyo Electric Power (tepco) han)
Der Parkplatz vor dem AKW. (Tokyo Electric Power (tepco) han)
In einem der Reaktoren seien Hinweise auf eine erneute Kernspaltung entdeckt worden, teilte das Betreiberunternehmen Tepco am Dienstag mit. Vorsorglich sei über eine Kühlwasserleitung Borsäure in die Anlage geleitet worden, um eine mögliche Kettenreaktion zu verhindern.
Ein Anstieg der Temperatur, des Drucks oder der Radioaktivität in dem Reaktor wurde laut Tepco nicht gemessen. „Wir haben bestätigt, dass der Reaktor stabil ist, und wir glauben nicht, dass dies (der Vorfall) einen Einfluss auf unsere künftige Arbeit haben wird“, sagte Tepco-Sprecher Osamu Yokokura. Außerhalb des Kraftwerks sei keine Radioaktivität festgestellt worden.
„Kein Problem“
Auch ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde, Hiroyuki Imari, sagte, man gehe nicht davon, dass es sich um ein größeres Problem handele. Es sei jedoch eine Untersuchung über die Ursache aufgenommen worden.
Der Befund könnte dennoch laut japanischen Medien die Planung der Regierung und von Tepco durchkreuzen, die Reaktoren in dem AKW bis Ende des Jahres sicher unter Kontrolle zu bringen; Experten sprechen dabei von einem „cold shutdown“.
„Unbedeutender Vorfall“
Tepco selbst versuchte den Vorfall herunterzuspielen: Man gehe nicht davon aus, dass es zu einer Änderung im Zeitplan kommt, wurde Tepco-Sprecher Junichi Matsumoto zitiert. Die Atomaufsichtsbehörde wurde um weitere Analysen gebeten. Derweil setzt Tepco weiter Wasser ein, um den Reaktor zu kühlen. Die Atomaufsichtsbehörde schätzt die Situation insgesamt als stabil ein.
Die Vorgänge in der Atomruine Fukushima Daiichi erfolgen just zu einem Zeitpunkt, da Japan erstmals seit Beginn der Atomkatastrophe wieder einen heruntergefahrenen Reaktor im Land in Betrieb nimmt. Der Betreiberkonzern Kyushu Electric auf der südlichen Hauptinsel Kyushu teilte mit, dass der Reaktor Genkai Nummer 4, der nach einer Panne Anfang Oktober automatisch heruntergefahren worden war, seit Mittwochnachmittag (Ortszeit) wieder Strom produziert. Sollte alles glatt laufen, dürfte der Reaktor in der Provinz Saga bis Freitag wieder voll in Betrieb sein. Er soll im Dezember zu routinemäßigen Untersuchungen erneut heruntergefahren werden. Die Regierung versicherte, dass er einem „rigorosen“ Stresstest unterzogen werde.
In Fukushima hatte sich am 11. März infolge der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe das schwerste Atomunglück seit Tschernobyl 1986 ereignet. Zehntausende Menschen in der Umgebung mussten evakuiert werden. Immer noch besteht um das Kraftwerk eine 20-Kilometer-Sperrzone. Die Stilllegung von Fukushima wird nach Einschätzung eines Expertengremiums mindestens 30 Jahre dauern.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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