Montag10. November 2025

Demaart De Maart

Helfer warnen vor katastrophalem Winter

Helfer warnen vor katastrophalem Winter
(AFP/Aris Messinis)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die kalte Jahreszeit naht - genauso wie weiterhin viele Tausend Flüchtlinge. Hilfsorganisationen zufolge ist Europa für die Lage im Winter nicht gewappnet. Werden mehr Menschen sterben?

Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Die Lage Tausender Flüchtlinge in ganz Europa droht sich im Winter dramatisch zuzuspitzen. „Leute ohne Essen und medizinische Versorgung irren durch Europa bei jetzt kühleren Temperaturen, Menschen mit Kindern, Menschen auf Krücken“, warnte Karl Kopp, Europareferent der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl. Flüchtlinge auf der Balkanroute drohten ihm zufolge in den kommenden Monaten zu erfrieren. „Die Menschen sind schon eh geschwächt“, sagte er. „Wenn sich die Situation fortsetzt im Winter, muss man mit mehr Toten rechnen.“

Kopp forderte eine gemeinsame europäische Anstrengung, um für den Winter gewappnet zu sein – mit „menschenwürdigen Aufnahmezentren“ und medizinischer Versorgung. Die Politik habe bereits den ganzen Sommer verspielt. „Wir müssen den Menschen vor dem Winter diese Odyssee, diesen Elendstreck ersparen.“

“ Wir brauchen einen Masterplan“

„Das Wetter wird das Leid vergrößern“, ist auch Babar Baloch vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR überzeugt. Baloch war die vergangenen Wochen auf dem Balkan unterwegs, in Ungarn, Serbien, Kroatien, wo die UNHCR-Helfer Decken und Kunststofffolien verteilen. „Wenn Familien draußen schlafen müssen, werden Kinder krank werden.“ Er forderte unmittelbare Unterstützung von der Politik. „Wir brauchen jetzt einen Masterplan.“

Besonders auf dem Mittelmeer-Weg nach Europa fürchten Flüchtlingshelfer mehr Todesopfer. Das Meer wird mit jedem Tag stürmischer, die Wellen höher. Kopp von Pro Asyl warnt vor mehr Bootskatastrophen im Mittelmeer und in der Ägäis. „Es werden mehr Menschen in den Fluten verschwinden“, sagte er. „Weil das Meer nun unruhiger wird, werden wir eine ganze Menge Menschen verlieren“, sagte die UNHCR-Mitarbeiterin Nadine Cornier in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze.

Lesen Sie auch:

750 wollen helfen

Neues Zuhause für Flüchtlinge und Nothelfer

Luxemburg bekommt 440 Flüchtlinge