Medien sowie die Wahlbehörde in Sofia erklärten ausführlich, wie die Bürger mit den komplizierten Wahlzettel am Sonntag umgehen sollen. Die Abstimmung ist nicht einfach, weil die Wahlen für einen neuen Staatschef und für neue Bürgermeister sowie Gemeinderäte an einem Tag stattfinden.
Favorit für das höchste Staatsamt bleibt auch nach den letzten Umfragen der bisherige Regionalminister Rossen Plewneliew (47). Der Kandidat der bürgerlichen Regierungspartei GERB würde demnach gut 40 Prozent der Stimmen erhalten. Seine härtesten Konkurrenten sind der frühere sozialistische Außenminister Iwajlo Kalfin und Ex-EU-Kommissarin Meglena Kunewa. Kalfin käme den Umfragen zufolge auf rund 30 Prozent, Kunewa auf 17 Prozent.
Kein neuer Präsident
Staatspräsident Georgi Parwanow, ein Sozialist, darf sich nach zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht mehr bewerben. Wahlforscher gehen davon aus, dass am Sonntag kein Kandidat die absolute Mehrheit erhalten würde. Dann soll eine Stichwahl am 30. Oktober zwischen den beiden bestplatzierten Bewerbern entscheiden.
Zur Wahl für das Amt des Präsidenten stehen in dem kleinen und armen EU-Land insgesamt 18 Kandidaten. Die Wähler sollen den Namen des bevorzugten Bewerbers nun nur mit einem Kreuzchen und nicht – wie bei früheren Wahlen – mit einem Häkchen markieren. Aucnh dies sorgt für Verwirrung.
Gleichzeitige Kommunalwahlen
Die Bulgaren sollen außerdem am Sonntag über neue Bürgermeister und Gemeinderäte abstimmen. Die Wahlen gelten als Test für die seit 2009 zu Zeiten der Wirtschaftskrise amtierende Regierung von Ministerpräsident Bojko Borissow (GERB). Im Wahlkampf hatte es Vorwürfe über möglichen Stimmenkauf und Manipulation gegeben.
Wahlforscher erwarten, dass am Sonntag keiner der insgesamt 18 Kandidaten für das Amt des Präsidenten mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten könne. Dann würde eine Stichwahl am 30. Oktober zwischen den beiden bestplatzierten Bewerbern entscheiden. Die Wahllokale sind für die 6,9 Millionen Stimmberechtigten zwischen 5.00 Uhr und 18.00 Uhr (MESZ) geöffnet. In Bulgarien gibt es keine Wahlpflicht, wie in Luxemburg.
De Maart

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