Sonntag9. November 2025

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Haiti verschiebt Wahlen

Haiti verschiebt Wahlen
(AFP/Yamil Lage/AFP)

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Nach den schweren Verwüstungen durch den Hurrikan "Matthew" sind in Haiti die für Sonntag geplanten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen verschoben worden.

Die Behörden müssten nach dem Durchzug des Wirbelsturms zunächst die Schäden begutachten, erklärte der Leiter der provisorischen Wahlbehörde, Léopold Berlanger, am Mittwoch. Nach Rücksprache mit den betroffenen Behörden, der Exekutive sowie den nationalen und internationalen Partnern solle bis Mittwoch kommender Woche ein neuer Wahltermin bekannt gegeben werden.

Stadt Baracoa zerstört

In dem Karibikstaat herrscht seit längerem ein Machtvakuum. Im vergangenen Herbst war die Wahl eines neuen Präsidenten wegen massiver Wahlfälschung und Gewalt abgesagt worden. „Matthew“ ist der stärkste Sturm in der Region seit einem Jahrzehnt. In Haiti hinterließ er durch schwere Überschwemmungen eine Schneise der Verwüstung, nach neuen Angaben wurden mindestens fünf Menschen getötet und fast 1900 Häuser überflutet.

Dem Innenministerium zufolge wurden mehr als 9000 Haitianer in Notunterkünften wie Schulen und Kirchen untergebracht. Im Osten Kubas zerstörte „Matthew“ die historische Stadt Baracoa. „Die großen Häuser aus der Kolonialzeit im Zentrum, die so schön waren, sind zerstört“, sagte die Anwohnerin Quirenia Pérez der Nachrichtenagentur AFP am Telefon.

Bei rund 70 Prozent aller Häuser seien die Dächer abgedeckt worden, gab Joel Gómez von der Hilfsorganisation Oxfam in der nahegelegenen Stadt Guantánamo Informationen des Roten Kreuzes weiter. Baracoa sei von Wassermassen überflutet worden, viele Häuser in der 82.000-Einwohner-Stadt seien ganz oder teilweise zerstört. Zahlreiche Bäume sowie Strom- und Telefonmasten seien umgestürzt.

Straßen unpassierbar

Vier Orte an der Ostspitze Kubas – neben Baracoa die Städte Imias, Maisi und San Antonio del Sur – waren von der Außenwelt abgeschnitten, weil durch „Mattew“ unzählige Felsblöcke auf die Insel gespült wurden, die die Straßen unpassierbar machten. Berichte über Todesopfer lägen bislang nicht vor, aber die materiellen Schäden seien erheblich, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Ramón Espinosa Matín.

„Matthew“ wurde nach seinem Durchzug über die Bahamas spätestens am Donnerstagabend (Ortszeit) in Florida erwartet. Er könnte in den kommenden Tagen auch wieder an Stärke zunehmen.