„Habe sie für mein Süßwarenunternehmen gründen müssen“

„Habe sie für mein Süßwarenunternehmen gründen müssen“
(AP/Kimimasa Mayama)

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Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat seine mit den "Panama Papers" bekanntgewordene Briefkastenfirma in einem Steuerparadies verteidigt.

Er habe sie für sein Süßwarenunternehmen gründen müssen, als er 2014 Präsident geworden sei, sagte Poroschenko am Mittwoch in der japanischen Hauptstadt Tokio. Dabei sei es nicht darum gegangen, Steuern zu minimieren. Sein Fall sei deshalb anders gelagert als etwa jener von Islands Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson, der sein Amt vorübergehend zur Verfügung stellen will.

Poroschenkos Briefkastenfirma war durch die Enthüllung von 11,5 Millionen Dokumenten aus der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca bekannt geworden. Die Medien zugespielten und von Investigativjournalisten ausgewerteten Daten – die sogenannten Panama Papers – brachten Politiker, Unternehmer und Prominenten aus der ganzen Welt mit Briefkastenfirmen in Steueroasen in Verbindung.

Keine Details

Die am Sonntag erstmals veröffentlichten Informationen warfen sofort den Verdacht auf, dass mit den Briefkastenfirmen Steuern vermieden werden sollten.

Poroschenko hält sich diese Woche in Japan auf und wird mit Ministerpräsident Shinzo Abe und Unternehmern zusammentreffen. Nähere Details, warum die Gründung der Offshore-Firma nötig war, gab er nicht.

Ein Interessenkonflikt

Der Rückzug von Gunnlaugsson war am Dienstag nach massiven Protesten aus der Bevölkerung angekündigt worden. Später hatte die Regierung erklärt, Gunnlaugsson sei nicht zurückgetreten, er bleibe Vorsitzender der Fortschrittspartei. Sein Parteivize Sigurdur Ingi Johannsson werde für eine unbestimmte Zeit die Geschäfte übernehmen.

Aus den enthüllten Dokumenten war hervorgegangen, dass Gunnlaugsson und seine Frau auf den britischen Jungferninseln die Briefkastenfirma Wintris gegründet hatten. Die Opposition sah darin einen Interessenskonflikt, weil Wintris Gläubiger dreier isländischer Pleitebanken war.

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