Große Nero-Schau in Trier nimmt Formen an

Große Nero-Schau in Trier nimmt Formen an
(Harald Tittel)

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Noch nie sind so viele Exponate über den römischen Herrscher zusammengetragen worden: In Trier beginnt am 14. Mai eine große Ausstellung über den "Kaiser, Künstler und Tyrann".

Skulpturen, Mosaike und Papyri: Für die große Sonderausstellung über den römischen Kaiser Nero treffen derzeit Leihgaben aus ganz Europa in Trier ein. Im Rheinischen Landesmuseum als Hauptstandort der Schau sei bereits rund die Hälfte der Exponate angekommen, sagte Museumsdirektor Marcus Reuter am Mittwoch. Für die erste Ausstellung in Mitteleuropa über Nero (37 bis 68) werden rund 700 Exponate aus 15 Ländern zusammengetragen: Unter dem Titel „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ ist sie vom 14. Mai bis 16. Oktober in drei Trierer Museen zu sehen.

„Nero ist sicherlich der bekannteste aller römischen Kaiser“, sagte Reuter. Das Bild, das viele von ihm hätten, entspreche aber nicht der Realität. Die Wissenschaft habe in den vergangenen Jahrzehnten ein „viel differenzierteres Nero-Bild gewonnen jenseits des Brandstifters von Rom, des Muttermörders und des Christenverfolgers“.

Gigantisches Interesse

Am Mittwoch traf als ein Highlight ein Marmor-Porträtkopf von Neros Mutter Agrippina (15 bis 59) aus der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen (Dänemark) ein. Das Rheinische Landesmuseum bekommt Exponate aus rund 90 Museen, darunter sind der Louvre, das British Museum in London und die Vatikanischen Museen in Rom. Die Resonanz auf die Nero-Schau sei bereits im Vorfeld „gigantisch“, sagte Reuter. Bereits 1600 Gruppenführungen seien für die drei Standorte gebucht, davon fast 800 im Landesmuseum.

Das Landesmuseum widmet sich Nero als historischer Person – von seiner Geburt bis zum Tod. Im Museum am Dom geht es um „Nero und die Christen“. Und das Stadtmuseum Simeonstift nimmt das Nero-Bild in der Kunst in den Fokus. Zu der Trio-Ausstellung in Trier werden mindestens 150 000 Besucher erwartet.