Gnade für Jacqueline Sauvage

Gnade für Jacqueline Sauvage
(AFP/Viken Kantarci)

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Die Frau, die sich gegen ihren brutalen Ehemann zur Wehr setzte und ihn tötete, darf "sofort aus dem Gefängnis".

Die Begnadigung des französischen Präsidenten liegt schon einige Zeit zurück. Am Mittwoch gab François Hollande bekannt, dass Jacqueline Sauvage „sofort aus dem Gefängnis“ darf. Die verurteilte Mörderin muss ihre zehnjährige Freiheitsstrafe also nicht absitzen. Jacqueline Sauvage konnte denn auch am frühen Mittwochabend das Gefängnis sofort verlassen.

„Der Präsident der Republik hat entschieden, dass Frau Sauvage nicht in das Gefängnis gehört sondern zu ihrer Familie“; so eine Mitteilung aus dem Amtssitz des Staatspräsidenten der Französischen Republik. „Diese Begnadigung beendet sofort die Inhaftierung.“

Me Nathalie Tomasini, eine der Rechtsanwältinnen, sagte sie sei durch diese Nachricht vor Freude und Emotion berührt. „Dies ist das Resultat der erbitterten Arbeit von einem Jahr, wir haben dieses Dossier bis zum Ende gebracht.“

Der Fall sorgt in Frankreich schon seit Jahren für Aufsehen: Sauvage hatte ihren Mann 2012 nach 47 Ehejahren mit drei Gewehrschüssen in den Rücken getötet. Der Alkoholiker hatte sie und ihre Kinder immer wieder geschlagen und vergewaltigt. Einen Tag vor dem Mord hatte ihr Sohn Selbstmord begangen. Viele Franzosen sehen Sauvage als ein Symbol für die Opfer häuslicher Gewalt.

Ein breites Unterstützernetzwerk machte sich für eine Begnadigung der Frau stark, 400.000 Menschen unterschrieben eine Petition für die Freilassung der Verurteilten. Bereits im Januar hatte Hollande sich unter Auflagen für die Freilassung der Verurteilten ausgesprochen. Gerichte wiesen den Antrag der Frau auf Haftentlassung jedoch mit der Begründung zurück, sie zeige keine Reue und sehe sich als Opfer.