Wahlkampf der Republikaner, Bewerber Newt Gingrich befindet sich auf Stippvisite in Cocoa, Florida. Nur 25 Kilometer vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral entfernt verspricht er vor rund 700 Zuhörern: Falls er gewählt werde, besässen die USA bis zum Jahr 2020 eine permanente Raumstation auf dem Mond.
In der „Space Coast“ genannten Region Floridas stießen Gingrichs Worte auf tosenden Beifall. Seit unlängst das Space-Shuttle-Programm eingestellt worden ist, haben viele keine Arbeit mehr.
Eine Kleinstadt auf dem Mond
Gingrich kündigte an, er wolle eine stabile kommerzielle Raumfahrtindustrie nach dem Vorbild des Luftfahrtbooms in den 1930er-Jahren entwickeln. Auch die Erforschung des Mars will der 68-Jährige ausbauen. Finanzieren sollen die Projekte private Investoren.
Der Politiker träumt im großen Massstab. „Wenn 13.000 Amerikaner auf dem Mond leben, können sie die Gründung eines eigenen Bundesstaats beantragen. Ich will, dass jeder junge Amerikaner die Einstellung hat: ‹Ich könnte einer dieser 13.000 sein. Ich könnte ein Pionier sein.›“
Das Kind im Manne
Gingrich sagt von sich selber, seit seiner Kindheit ein grosser Anhänger der Raumfahrt zu sein. Er habe als Knabe in den 1950er-Jahren alles verschlungen, was ihm zum Thema in die Finger kam. Als die Sowjets mit Sputnik 1 den ersten Satelliten in die Erdumlaufbahn schossen, war Gingrich 14 Jahre alt und staunte.
Mit Kosmonaut Juri Gagarin gelang es dem Klassenfeind im Osten auch, erstmals einen Menschen ins Weltall zu schicken. 1969 schlug die große Stunde der Amerikaner, als Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betrat.
In den letzten Jahren floß aus Spargründen immer weniger Geld in die Raumforschung. 2011 wurde das Space-Shuttle-Programm eingestellt. Seither sind die USA auf Russland angewiesen, wenn sie Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS fliegen wollen.
De Maart

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