Gewerkschaften: „Es reicht!“

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Im Bausektor stehen die Zeichen auf Sturm und ein Streik scheint immer wahrscheinlicher. Die Gewerkschaften wollen jetzt das Scheitern der Schlichtung anfragen.

Die Kollektivvertragverhandlungen im Bausektor laufen bereits seit 2009, ohne Ergebnis. Die letzte reale Lohnerhöhung gab es vor fünf Jahren. Seither herrscht Stillstand.
Als inakzeptabel sehen OGBL und LCGB die Forderungen des Patronats, die Arbeitszeit zu erhöhen und die Arbeitszeit zu vierjährlichen.

„Es reicht! Die 14.000 Angestellte des Bausektors dürfen nicht wie Bürger zweiter Klasse behandelt werden, sie müssen unter würdigen Arbeitsbedingungen arbeiten können“, empörte sich der zuständige Gewerkschaftssekretär des OGBL, Jean-Luc de Matteis.

„Patronatvorschläge nicht akzeptabel“

Der Vorschlag des Patronats die Arbeitsausfälle infolge schlechten Wetters während dem Rest des Jahres nachzuholen hätte als Konsequenz, dass die Beschäftigten einen realen Gehaltsverlust erleiden. So würden gearbeitete Überstunden nicht mehr bezahlt. Eine Rechnung des OGBL beziffert den Verlust der Arbeitnehmer pro Schlechtwetterwoche auf 520 bis 877 Euro. Ein weiterer Aspekt der Patronatsvorschläge sind die möglichen Arbeitszeiten von 40 auf 52 Stunden pro Wochen, was per Gesetz eigentlich verboten ist. „Die Beschäftigten des Bausektors würden Geld und Arbeitsqualität verlieren, erklärte Matteis. „Bislang hat das Patronat keinen Vorschlag gemacht, den wir hätten akzeptieren können“, schloss sich Jean-Paul Fischer vom LCGB an.

Deshalb wollen sich die beiden Gewerkschaften OGBL und LCGB nun auch gemeinsam wehren. Das Scheitern der Schlichtung soll den Weg für einen Streik freimachen. Der OGBL hat bereits ein Mandat, um eine „non-conciliation“ anzufragen. Der LCGB wird bis zum 13. Mai seine Mitglieder befragen. Benötigt werden 75 Prozent Zustimmung. Aufgrund der geltenden Prozeduren wird es jedoch keinen Streik vor Juli geben.

Gewerkschaften wollen sich wehren

Dennoch betonen beide Gewerkschaften, dass sie weiterhin offen für Diskussionen sind. Das Ziel sei nämlich, eine Lösung zu finden. Das Baupatronat müsse aber bereit sein, endlich seriöse Vorschläge zu machen. Die Gewerkschaften hätten bereits Gegenvorschläge vorgelegt. Diesen sei jedoch keine Beachtung geschenkt worden.