Sonntag9. November 2025

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Gespannte Ruhe im Pulver-Fass

Gespannte Ruhe im Pulver-Fass
(dpa)

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Nach der Flucht des tunesischen Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali ins saudi-arabische Exil gab es in der Nacht zu Samstag erneute Unruhen. Erstmals war eain Urlaubsort betroffen.

In der Nacht war es ungeachtet der nächtlichen Ausgangssperre in Tunis erneut zu Unruhen gekommen. Kriminelle Banden hätten von dem Chaos profitiert und Geschäfte geplündert, sagte der Oppositionspolitiker Mustafa Ben Jaafar am Samstagmorgen dem Sender France Info. Mehrere Verwaltungsgebäude seien angegriffen worden.

Logo" class="infobox_img" />Die Ära Ben Alis ist endgültig vorbei (Bild: dpa)

In der Nacht hatte es zudem Berichte über einen in Flammen stehenden Bahnhof sowie brennende Supermärkte in Tunis gegeben. Auch ein Krankenhaus soll angegriffen worden sein. Wegen der nächtlichen Ausgangssperre war ein Überblick über den Schaden zunächst schwierig.

Regimewechsel war absehbar

Der Sturz von Ben Ali sei letztlich nicht so überraschend gewesen, sagte der Oppositionspolitiker Ben Jaafar. „Das Regime war seit langem gefallen.“ Es seien viele Oppositionsbewegungen zusammengekommen, die seit langem in verschiedenen Bereichen aktiv gewesen seien. „Aber der vergangene Monat war besonders wichtig: Die Bevölkerung ist aufgewacht und hat ihre Angst verloren.“

Am Freitag hatte Ben Ali nach einem knappen Vierteljahrhundert an der Macht den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt. Die Macht übertrug er Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi, der nun als Interims-Präsident regiert.