Mittwochnachmittag in einem Gerichtssaal auf dem Plateau du Saint-Esprit. Der Anwalt des Herausgeber (Maison Moderne) von Paperjam, Marc Kohnen, sondiert in dem Schnellprozess die Lage mit den Anwälten der Finanzholding LSK&Partners (Leyne-Strauss-Kahn). Es geht um einen Bericht über einen juristischen Streit zwischen der Holding und dem Versicherer Bâloise. LSK hatte gegen Paperjam eine Klage wegen des Inhalts der Meldung eingereicht. Sie wollen am liebsten den ganzen Artikel streichen lassen, oder zumindest Passagen.
Damit hat Anwalt Kohnen am Mittwoch vor Gericht ein Problem. Er sieht darin einen klaren Verstoß gegen die Pressefreiheit in Luxemburg. Die Forderung nach einem Schadensersatz von bis zu 2,5 Millionen Euro sei „illusorisch“, so Kohnen. Hierfür gebe es keine rechtliche Grundlage.
MM fordert Schadensersatz
Wie am Mittwoch bekannt wurde, hatte die Gegenseite bereits am Dienstag vorgeschlagen, die Vorladung gegen MM zurückzuziehen. Das Argument: Paperjam.lu habe den Artikel ohnehin publiziert, schreibt die Zeitung am Mittwoch. Diesen Vorstoß hat der Anwalt von MM jedoch zurückgewiesen und holt zum Gegenschlag aus. Er fordert für seinen Mandanten einen Schadensersatz in Höhe von 10.000 Euro.
Das Verfahren mit einem möglichen Urteil ist auf den 10. September verschoben worden. Der größte LSK-Anteilseigner, Thierry Leyne, hat laut Paperjam (Mittwoch) weitere Probleme. Es gab im Zusammenhang mit einer Firmenbeteiligung Kontensperren.
An Leyne Strauss-Kahn & Partners ist der ehemalige IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn beteiligt.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können