Freitag7. November 2025

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Geld aus Gabun für Sarkozy

Geld aus Gabun für Sarkozy
(dpa)

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Der französische Präsident Nicolas Sarkozy soll vom früheren Präsidenten von Gabun, Omar Bongo, Millionen-Beträge erhalten haben, meldete Wikileaks am Donnerstag.

Laut der von Wikileaks veröffentlichten US-Depesche hatten Bongo und seine Familie über mehrere Jahre hinweg insgesamt 36 Millionen Euro öffentlicher Gelder für private Zwecke abgezweigt. Ein Teil dieses Geldes sei „an mehrere politische Parteien in Frankreich und zur Unterstützung von Nicolas Sarkozy“ geflossen, heißt es in der Depesche der US-Botschaft in Kamerun, die sich auf einen ungenannten Informanten von der Bank der zentralafrikanischen Staaten (BEAC) beruft.

Logo" class="infobox_img" />Gabons mittlerweile verstorbener Präsident Omar Bongo (Bild: dpa)

Die französische Oppositionspartei PS betonte umgehend, dass sie damit nichts zu tun habe. „Die einzigen Namen, die genannt sind, stammen aus dem rechten Lager. Aber diese Behauptungen müssen erst noch nachgeprüft werden“, sagte ein Parteisprecher.

Elysée-Palast schweigt

Der Elysée äußerte sich zunächst nicht zu dem Bericht. Sarkozy hatte enge Beziehungen zu Omar Bongo und reiste auch zu dessen Beerdigung. Mit dessen Sohn und Amtsnachfolger Ali Bongo pflegt er ebenfalls guten Kontakt. Nach einem 2007 veröffentlichten Bericht besaßen Omar Bongo und seine Familie damals knapp 40 Luxus-Immobilien in Frankreich.

„Rétro-commissions“

Die Geschichte erinnert an die Affäre um die sogenannten „Rétro-Commissions“ im Zusammenhang mit der Lieferung französischer U-Boote an Frankreich. Um den Auftrag zu bekommen, hatte Frankreich pakistanische Offiziere geschmiert. Ein Teil des Geld floss über eine Luxemburger Firma nach Paris zurück, um Mitte der 1990er Jahre den Wahlkampf des Präsidentenkandidaten Edouard Balladur zu finanzieren. Frankreichs heutiger Präsident Sarkozy, damals Innernminister und Wahlkampfmanager Balladurs, soll die Schaffung der Luxemburger Geldtransit-Firma gefördert haben.