Donnerstag27. November 2025

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Fragen zur Zukunft von Carling

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Der Petrochemie Gigant Total plant die Schließung einer Produktionseinheit im lothringischen Carling.

Eine Dampfcrackanlage auf der riersigen Petrochemie Plattform in Carling im Mosel-Département soll geschlossen werden. Sie war Anfang des Jahres bereits wegen Wartungsarbeiten geschlossen worden und ist nun wieder abgeschaltet. Eine solche Anlage ist der Schlüssel für die Produktion von Ethylen und von Propylen, zwei Komponenten für die Herstellung von Kunststoff. In Carling wird daran gezweifelt, dass der Dampfcracker je wieder eingeschaltet wird.

Die petrochemische Plattform hat einst über zwei Dampfcracker verfügt. Der erste wurde vor vier Jahren abgeschaltet. Das Aus für den zweiten scheint endgültg zu sein. Denn, so heißt es in Gewerkschaftskreisen, Craling hat im vergangenen Jahr 100 Millionen Euro Verlust gemacht, vorläufiger Höhepunkt eines langsamen Niedergangs. Hoffnung gibt es, weil Total erkennen ließ, den Standort mit einem anderen Produkt auszulasten. Polystyren ist mit neuen Investitionen als Produkt eingeführt worden und soll nun mit zweistelligen Millionenbeträgen an Investitionen ausgeweitet werden. Allerdings darf dieses Investitionsvorhaben nicht darüber hinweg täuschen, dass Carling insgesamt in einer Krise steckt.

Überkapazitäten

Die europäische Petrochemie leidet unter starken Überkapazitäten. Als Folge hat es in Carling in den vergangenen Jahren immer wieder Restrukturierungen gegeben. Total hat so im vergangenen Jahr konzernweit eine Reorganisation der Aktivitäten vorgenommen. Raffinerien und Petrochemie wurden zusammengeführt. Der Standort Carling hat dabei dieselben Schwierigkeiten wie der Stahlstandort Florange. Carling hat keine Raffinerie in der Nähe und auch keinen Hafen. Die Produktionskosten liegen also höher als die vergleichbarer Standorte, die eine Anbindung an eine Raffinerie oder einen Hafen haben.

In Carling geht man gleichwohl davon aus, dass der Standort nicht gleich geschlossen wird. Total hat Lieferverpflichtungen gegenüber Unternehmen in der Region. Vielmehr gibt es Spekulationen darüber, dass es einen langsamen Abbau über zwei oder drei Jahre gibt. Auf diese Weise könnten Vorruhestandsregelungen ins Spiel gebracht werden. Auf der Petrochemie Plattform in Carling arbeiten 550 Menschen 350 gehören zur betroffenen Total Fabrik. Informationen gegenüber dem Betriebsrat gibt es am 4. September.