In einer am Mittwoch verbreiteten persönlichen Erklärung Lindners heißt es, er habe seinen Rücktritt in einem persönlichen Gespräch mit dem FDP-Parteichef, Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, erklärt. Konkrete Gründe nannte er nicht. Das Verhältnis zu Rösler galt aber schon seit längerem als angespannt. Lindner war noch von Außenminister Guido Westerwelle in dessen Zeit als FDP-Chef in das Parteiamt geholt worden.
In der Erklärung des 32-Jährigen heißt es: „Es gibt den Moment, in dem man seinen Platz frei machen muss, um eine neue Dynamik zu ermöglichen.“ Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen hätten ihn in dieser Einschätzung bestärkt.
Neue Impulse
Weiter heißt es: „Auf den Tag genau zwei Jahre habe ich als Generalsekretär die Politik meiner Partei in schwieriger Zeit erklärt, verteidigt und mit zu gestalten versucht. Ich bin dankbar für die Zusammenarbeit mit den Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle und Philipp Rösler. Vor allem aber danke ich den vielen Mitgliedern meiner Partei, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben.“
Durch den Rücktritt ermögliche er dem Vorsitzenden, „die wichtige Bundestagswahl 2013 mit einem neuen Generalsekretär vorzubereiten und damit auch mit neuen Impulsen zu einem Erfolg für die FDP zu machen.“ Lindner will Bundestags-Abgeordneter bleiben und „weiter aus Überzeugung für den politischen Liberalismus kämpfen.“
Lange Entscheidung
Lindner war im Zusammenhang mit der Organisation des Mitgliederentscheids seiner Partei zum Euro-Rettungsschirm ESM stark in die Kritik geraten. Wie Rösler hatte er den Entscheid bereits am Wochenende – vor Ablauf der Frist – für gescheitert erklärt.
Allerdings hieß es in Parteikreisen die Entscheidung habe nichts mit dem Mitgliederentscheid zu tun, sondern sei schon länger gereift. Jetzt nach Abschluss des Entscheids sei der Schritt möglich gewesen.
De Maart

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