Der 58-jährige John David Duty starb am Donnerstagabend (Ortszeit) im Bundesstaat Oklahoma durch einen Gift-„Cocktail“, der vermutlich erstmals auch Pentobarbital enthielt, berichteten US-Medien. Die Behörden mussten zu dem Wirkstoff greifen, weil ein anderes Hinrichtungs-Gift landesweit knapp geworden war. Duty hatte 2001 einen 22 Jahre alten Zellengenossen umgebracht. Der 58-Jährige war 1978 wegen Vergewaltigung, Raubs und Mordversuchs zu dreifach lebenslänglicher Haftstrafe verurteilt worden. Seine Exekution war die letzte in den USA in diesem Jahr.
Ein Bezirksrichter hatte die Exekution mit dem Betäubungsmittel Ende November genehmigt. Er war der Argumentation des Bundesstaates gefolgt, wonach Pentobarbital ein ideales Mittel für das Einschläfern von Tieren sei. Es sei somit dem rar gewordenen Natrium-Thiopental ähnlich, das sonst bei Exekutionen zuerst verabreicht wird, um den Todeskandidaten bewusstlos zu machen. Zwei darauf folgende Mittel führen zu Lähmung und schließlich zu Herzstillstand.
Protest gegen Tier-Betäubungsmittel
Anwälte von Todeskandidaten in Oklahoma hatten gegen den Einsatz des Tier-Betäubungsmittels protestiert. Sie meinen, der Staat dürfe keine unerprobten Substanzen verwenden. Dies sei eine grausame, ungewöhnliche Strafe, vor der Häftlinge laut Verfassung geschützt seien. Befürworter sagten hingegen, das Mittel sei auch schon eingesetzt worden, um menschliche Patienten im Krankenhaus in ein Koma zu versetzen.
In den USA gibt es nur einen einzigen zugelassenen Hersteller von Natrium-Thiopental. Die Firma stellte aber die Produktion vorübergehend ein, weil nach eigenen Angaben ein Bestandteil des Mittels nur sehr schwer erhältlich ist.
De Maart

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