Freitag24. Oktober 2025

Demaart De Maart

Europa kommt glimpflich durch Aschewolke

Europa kommt glimpflich durch Aschewolke
(dpa)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der Luftraum ist wieder frei. Europa hat die Vulkanasche-Wolke aus Island glimpflich überstanden. Insgesamt fielen an zwei Tagen über Nordeuropa etwa 1000 Flüge aus.

Am Mittwoch verursachte die Aschewolke des Grimvötn noch einmal erhebliche Beeinträchtigungen im Luftverkehr über Norddeutschland: In Hamburg, Bremen und Berlin konnten Düsenflugzeuge zeitweilig nicht starten und landen.
Luxair mußte zwei Flüge streichen.
Am Mittwochmittag entspannte sich die Lage auch deshalb, weil der Vulkan keine Asche mehr ausspuckte. Dafür entbrannte in Europa ein Streit über einheitliche Sicherheitsstandards für Flüge in Vulkanasche.

„Es sieht so aus, dass es wirklich aufgehört hat“, gab der isländische Meteorologe Hrafn Gudmundsson Entwarnung. Am Grimvötn sei seit 05.00 Uhr kein Ausstoß von Asche mehr gemessen worden. Dem Vulkan entweiche nur noch Dampf. Diese Ansicht wurde auch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt geteilt: „Der Vulkan ist heute Nacht eingeschlafen“ sagte der Direktor des DLR-Instituts für die Physik der Atmosphäre, Ulrich Schumann, Reuters-TV. Was jetzt über Europa ankomme, sei kein Problem für die Luftfahrt mehr.

Keine Folgen

Nach dem heftigsten Ausbruch des Grimvötn seit 1873 hatte die riesige Aschewolke am Wochenende zeitweise 20 Kilometer hoch am Himmel gestanden. Derweil hielten sich die Folgen am Boden in Grenzen. So fielen am Mittwoch an den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel 185 der täglich rund 700 Flüge aus. Betroffen waren nach Angaben eines Sprechers etwa 20.000 Reisende, die von den Fluggesellschaften zum Teil auf andere Flughäfen oder Verkehrsmittel umgebucht wurden. Wie in Berlin nahmen auch Hamburg und Bremen den Flugbetrieb wieder früher als erwartet auf. Die Lufthansa als größte deutsche Airline strich etwa 150 ihrer täglich 2000 Flüge.

2010 saßen wegen isländischer Vulkanasche Millionen Reisende auf europäischen Flughäfen fest, die Luftfahrtgesellschaften verbuchten Umsatzverluste in Milliardenhöhe. Im Gegensatz zum Vorjahr kamen dieses Mal TUI-Reisende nach Aussagen des Konzerns noch am selben Tag ans Ziel. „Auch wenn am heutigen Tag weiter mit Verzögerungen im Flugverkehr zu rechnen ist, halten sich die Folgen der Schließungen doch sehr in Grenzen“, sagte Ulrich Heuer, Leiter des TUI-Krisenstabs. Etwa 2000 TUI-Kunden hätten länger auf ihren Flug warten müssen.

Schmaler Rest

Auch für die nähere Zukunft standen die Zeichen auf Entspannung: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes hielt sich am Nachmittag nur noch ein schmaler Rest der Wolke über dem nördlichen Schleswig-Holstein und über der mecklenburgischen Küste. In der Nacht werde die Asche nach Nordosten abziehen.Die EU-Kommission erklärte, dank der verbesserten Sicherheitsregeln könne die Unterbrechung des Flugverkehrs in den notwendigen Grenzen gehalten werden. Die Lage sei dieses Mal weitaus weniger dramatisch als im April vergangenen Jahres, sagte die Sprecherin von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas.