EU-Mitarbeiter im Jemen erschossen

EU-Mitarbeiter im Jemen erschossen
(Reuters)

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Wieder greifen Unbekannte im Jemen Mitarbeiter diplomatischer Vertretungen an. Diesmal stirbt ein Mensch im Kugelhagel. Das Opfer arbeitete für die EU.

Extremisten haben in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa aus einem fahrenden Auto heraus einen Franzosen erschossen, der dort für die EU arbeitete. Das berichteten lokale Medien am Montag unter Berufung auf Sicherheitskreise und Augenzeugen. Der Fernsehsender „Al-Yemen Al-Youm“ zeigte das von Kugeln durchsiebte Auto, das maskierte Angreifer in dem Viertel Hadda beschossen.

Nach Angaben der EU handelt es sich bei dem Getöteten um einen Mitarbeiter der Sicherheitskräfte der EU-Vertretung in Sanaa. Seine Nationalität wurde in einer am Abend in Brüssel verbreiteten Stellungnahme nicht genannt. Zwei seiner Kollegen seien bei dem Angriff verletzt worden. Medienberichte über den Tod eines zweiten Franzosen, der bei der Attacke lebensgefährlich verletzt worden sein soll, ließen sich zunächst nicht verifizieren.

Immer wieder Angriffe

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton verurteilte den Angriff und forderte die Regierung Jemens auf, alles für die Wiederherstellung der Sicherheit in den Land zu tun. Erst im April war in Sanaa ein Auto mit deutschen Diplomaten angegriffen worden. Die Deutschen konnten den Angreifern, die sie möglicherweise entführen wollten, entkommen. Ein Ausländer, der laut Medienberichten aus Russland stammt, hatte wenige Tage zuvor eine ähnliche Attacke abgewehrt und dabei die beiden Angreifer erschossen.

Hinter den jüngsten Angriffen auf Ausländer wird die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) vermutet. Die jemenitische Armee hatte in den vergangenen Tagen Erfolge im Kampf gegen Al-Kaida in der Provinz Schabwa vermeldet. Angeblich sollen bereits mehr als 50 mutmaßliche Terroristen getötet worden sein.

Wenige Stunden vor dem Angriff auf die Franzosen hatten Unbekannte in Sanaa einen Offizier der Armee erschossen. Andernorts in der Hauptstadt detonierte ein Sprengsatz neben einem Militärfahrzeug.