EU kann Blockade nicht brechen

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Die Spitzenpolitiker in Bosnien-Herzegowina streiten weiter. Auch der neue Versuch der EU, einen Weg aus der Krise zu weisen, scheitert. Die Hoffnung richtet sich nun auf die kommenden Wochen.

Eklat in Sarajevo: Offensichtlich aus Protest hat der bosniakische Führer Bakir Izetbegovic ein Treffen mit EU-Repräsentanten vorzeitig verlassen. Serbenführer Milorad Dodik warf der muslimischen Bevölkerungsmehrheit vor, sie wolle das ganze Land beherrschen, berichtete ein Teilnehmer des EU-Treffens mit den zwölf wichtigsten Politikern des Landes am Freitag.

Statt der erwarteten Unterschrift aller unter ein Reformprogramm gab es neuen Streit vor der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini und Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn. Nun sollen sich die Landespolitiker bis zum Beginn des neuen Jahres auf eine Reformagenda einigen, sagten Teilnehmer der Runde. Nur dann nehme Brüssel wieder seine Zahlungen an das arme Balkanland auf.

Brief

Basis der Gespräche in Sarajevo war ein offener Brief des deutschen und des britischen Außenministers, Frank-Walter Steinmeier und Philip Hammond, mit konkreten Bedingungen für weitere Finanzhilfen der EU an das kleine Balkanland.

Die muslimischen Bosniaken stellen knapp die Hälfte der rund vier Millionen Einwohner. Sie wollen einen starken Einheitsstaat. Die orthodoxen Serben, die auf ein Drittel aller Einwohner kommen, möchten sich am liebsten vom Land abspalten. Die katholischen Kroaten beanspruchen für sich ein eigenes autonomes Gebiet, so dass das Land noch mehr zersplittert würde.