Erstmals Gespräche über den IS

Erstmals Gespräche über den IS
(AFP/Stephane de Sakutin)

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Nordkorea, Iran, Atomschmuggel und Nuklearterrorismus: Die Liste des Washingtoner Gipfels für nukleare Sicherheit ist lang. Die Attacken des IS zum zum ersten Mal Thema.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Gipfels wird auch die Terrorgruppe IS ein Thema der internationalen Konferenz sein. „Am Ende des Gipfels werden wir einen internationalen Fokus darauf richten, welche zusätzlichen Schritte wir im Licht der schrecklichen Tragödie in Brüssel unternehmen müssen“, sagte US-Präsident Barack Obama.

Terroristen des IS hatten vergangene Woche in Brüssel mindestens 32 Menschen getötet. In Paris starben bei IS-Attacken 130 Menschen.

Nuklearanlagen ebenfalls im Visier

Obamas stellvertretender Sicherheitsberater Ben Rhodes sagte, Berichte über das Ausspähen eines belgischen Kernkraftwerks durch den IS zeigten das Interesse der Terroristen an nuklearem Material. „Nuklearer Terrorismus ist eine der größten Bedrohungen unserer gemeinsamen Sicherheit“, erklärte die US-Regierung vor dem Gipfel.

Obama dankte Frankreichs Präsident François Hollande nach einem Gespräch im Weißen Haus am Donnerstag (Ortszeit) dafür, dass er die europäische Gesellschaft im Kampf gegen den Terrorismus zusammengeschweißt habe.

Wahrscheinlich letzter Gipfel dieser Art

Es ist der vierte und voraussichtlich letzte Gipfel dieser Art (2010/Washington, 2012/Seoul, 2014/Den Haag). Nukleare Sicherheit ist ein Kernanliegen Obamas, der das Gipfelformat 2009 in Prag ins Leben gerufen hatte. Russland nimmt in Washington nicht teil.

Angesichts nuklearer Drohgebärden Nordkoreas betonten die USA vor dem Auftakt des Gipfels ihren Schulterschluss mit Südkorea und Japan. Obama traf Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye und Japans Premier Shinzo Abe.

Missbrauch von Nuklearmaterial

Der Gipfel befasst sich mit der Gefahr eines Missbrauchs von Nuklearmaterial durch Terroristen und mit der bestmöglichen Sicherung radioaktiven Materials. Ein Sprecher des britischen Premier David Cameron kündigte in Washington an, Großbritannien werde einen beträchtlichen Teil seines nuklearen Materials für medizinische Zwecke umwidmen.

Obama hatte 2009 in Prag das Fernziel einer atomwaffenfreien Welt ausgegeben, das aber eine Vision geblieben ist. In Deutschland beispielsweise lagern in Büchel in der Eifel noch 10 bis 20 Atomsprengköpfe aus den Zeiten des Kalten Kriegs.