Dienstag28. Oktober 2025

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Erste Galileo-Satelliten starten ins All

Erste Galileo-Satelliten starten ins All
(AFP)

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Mit einem Tag Verspätung sollen am Freitag um 12.30 Uhr die beiden ersten Satelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo starten.

Es ist eine doppelte Premiere: Erstmals soll dazu eine russische Sojus als Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abheben.

Am Donnerstag war der Start kurzfristig wegen technischer Probleme abgebrochen worden. Techniker hatten stundenlang fieberhaft daran gearbeitet, den Fehler zu beseitigen. Erst am Donnerstagabend entschied der Raketenbetreiber Arianespace, den Start 24 Stunden nach dem ursprünglichen Termin noch einmal zu versuchen.

Start im Internet

Sobald die Satelliten im All sind, übernimmt das Galileo- Kontrollzentrum beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen die Steuerung der Satelliten. Der Start soll live im Internet auf der Seite der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA (Europäische Weltraumorganisation) zu sehen sein.

Mit dem Galileo-System will Europa seine Eigenständigkeit unterstreichen und die Vormacht des US-amerikanischen GPS (Global Positioning System) brechen. Galileo soll viel präziser arbeiten und weltweit metergenaue Positionsbestimmungen möglich machen. Schon vor dem Start haben allerdings jahrelange Verzögerungen im Zeitplan und massive Kostensteigerungen für Kritik gesorgt. Statt der anfangs geplanten 3,4 Milliarden Euro sollen es nun rund 5 Milliarden sein. Und der Betrieb war eigentlich schon für 2008 geplant.

Weitere Starts 2012

Nach den bisherigen Plänen sollen die nächsten beiden Galileo-Satelliten Mitte kommenden Jahres starten. Die Startverzögerung der ersten Satelliten beeinträchtige diesen Zeitplan bisher nicht, hieß es.

Sojus gilt trotz einer Pannenserie seit Ende vergangenen Jahres als sehr zuverlässig und fliegt zudem kostengünstiger: Mit der Sojus als Ergänzung zur Ariane will Europa der aufkommenden Billigkonkurrenz beim Satellitentransport aus den Schwellenländern und dem Privatsektor trotzen.