Erst 83 Passagiere gerettet

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Ein schweres Schiffsunglück auf der Wolga in der Teilrepublik Tatarstan hat möglicherweise schlimmere Folgen als von den russischen Behörden zunächst mitgeteilt.

Nach offiziellen Angaben werden insgesamt noch 105 Menschen vermisst. Die Behörden korrigierten am Sonntagabend erneut Angaben über die Zahl der Menschen an Bord nach oben – auf nun 188. Demnach wurden bisher 83 Schiffsinsassen gerettet, wie russische Zivilschutzbehörden nach Angaben der Agentur Interfax mitteilten. Die Zahlen bestätigte auch die nationale Tourismusbehörde nach einer Krisensitzung.

Präsident Dmitri Medwedew ordnete einen Großeinsatz von Rettungskräften an. Das russische Zivilschutzministerium entsandte ein Rettungsflugzeug sowie Taucher in die Region. Unklarheit besteht über die Zahl der Passagiere. Zunächst hatte das Ministerium in der betroffenen Teilrepublik Tatarstan die Zahl der Menschen an Bord mit 173 angegeben. Dann wurde diese Zahl auf 182 revidiert. Zunächst hatte es auch geheißen, 169 Menschen seien in Sicherheit.

Schiff sank sehr schnell

Das Ausflugsschiff „Bulgaria“ war am Nachmittag bei Unwetter havariert, wie der Radiosender „Echo Moskwy“ berichtete. Demnach sank das Schiff innerhalb weniger Minuten etwa drei Kilometer vom Ufer entfernt. An der Unglücksstelle ist die Wolga den Angaben zufolge am breitesten und etwa 20 Meter tief.

Zur Unglücksursache machten die Behörden zunächst keine Angaben. Es wurde allerdings ein Verfahren wegen Verstoßes gegen Sicherheitsvorschriften eingeleitet. An Bord waren nach den korrigierten Angaben 125 Touristen, 22 Besatzungsmitglieder sowie 35 Service-Mitarbeiter. Das Schiff war nach Medienberichten Ende der 50er Jahre in der damaligen Tschechoslowakei hergestellt worden.