Die Transportmaschine vom Typ C-130 verunglückte in der Nacht zum Freitag in Dschalalabad, wie ein US-Militärvertreter mitteilte. Die radikalislamischen Taliban behaupteten, sie hätten die Maschine abgeschossen. Bei den zivilen Opfern handele es sich um Mitarbeiter der Nato-Ausbildungsmission „Resolute Support“, erklärte der US-Armeesprecher Brian Tribus.
Mudschaheddin
Mudschaheddin ist ein umgeleitetes Wort von „Dschihad“. Es bezeichnet Menschen die den Islam verbreiten und verteidigen. In Afghanistan handelte es sich um eine Guerilla-Gruppierung die von 1979 bis 1989 gegen die kommunistische Regierung kämpfte. Sie wurde von außenstehenden Ländern, unter anderem den Vereinigten Staaten, unterstützt.
Die Nato bestätigte die Opferzahl, äußerte sich aber zunächst nicht zu den Umständen des Absturzes. Der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte im Kurznachrichtendienst Twitter, die „Mudschaheddin“ der Taliban hätten die US-Militärmaschine in Dschalalabad abgeschossen. Bei dem Abschuss seien 15 ausländische Soldaten und „eine Reihe“ weiterer Streitkräfte getötet worden.
Wichtiger Luftwaffenstützpunkt
Die Taliban sind dafür bekannt, bei Angriffen die Zahl der Todesopfer zu hoch anzugeben. Am Flughafen von Dschalalabad, das an einer wichtigen Straße zwischen der Hauptstadt Kabul und der Grenzregion zu Pakistan liegt, befindet sich ein wichtiger Luftwaffenstützpunkt. Ende 2012 hatte eine Gruppe von Selbstmordattentätern den Flughafen angegriffen und fünf Menschen getötet.
Die Nato hatte Ende 2014 ihren Kampfeinsatz in Afghanistan beendet. Für die Folgemission „Resolute Support“ sind jedoch rund 13.000 Nato-Soldaten weiterhin am Hindukusch, um die einheimischen Streitkräfte auszubilden und zu beraten. Auch bis zu 850 deutsche Soldaten sind daran beteiligt. Am Montag hatten die Taliban die nordafghanische Provinzhauptstadt Kundus erobert und damit erstmals seit ihrer Entmachtung im Jahr 2001 wieder die Kontrolle über eine größere afghanische Stadt übernommen.
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