Samstag8. November 2025

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Eine Folge vermeidbarer Fehler

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Was längst gewusst war, wird nun von Fachleuten bestätigt: Die Ölpest im Golf von Mexiko nach der Explosion einer Bohrplattform hätte vermieden werden können. Man wollte Geld sparen.

Die Ölpest im Golf von Mexiko war die Folge von vermeidbaren Fehlern der an der Bohrung beteiligten Unternehmen und Aufsichtsbehörden. Zu diesem Schluss kommt ein von US-Präsident Barack Obama Barack eingesetztes unabhängiges Expertengremium zur Untersuchung der bisher größten Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA.

Das Desaster hatte am 20. April vergangenen Jahres vor der Küste des US-Staates Louisiana mit der Explosion der Bohrplattform „Deepwater Horizon“ begonnen. 780 Millionen Liter Rohöl flossen ins Meer.

Die Kommission will ihren kompletten Untersuchungsbericht in der kommenden Woche veröffentlichen, ein Kapitel wurde vorab publik. Demnach unternahmen der britische Ölkonzern BP BP, das Schweizer Unternehmen Transocean und US-Firma Halliburton Halliburtonneue eine Reihe von gefährlichen und zeitsparenden Schritten, ohne die Risiken in Betracht zu ziehen. Vertreter der Unternehmen hätten vor kritischen Entscheidungen auch nicht genügend miteinander kommuniziert, berichtete die „New York Times“ weiter.

Geld und Zeit sparen

BP hatte die Ölplattform von Transocean geleast, Halliburton war für das Versiegeln des Bohrlochs verantwortlich. Insgesamt werden in dem Untersuchungsbericht neun einzelne Aktionen aufgelistet, die den Firmen halfen, Geld und Zeit zu sparen – ungeachtet dessen, dass weniger riskante Alternativen zur Verfügung standen. So seien etwa nicht genügend Vorrichtungen zur Stabilisierung des Bohrlochs installiert worden. Auch hätten Verantwortliche nicht auf die Ergebnisse von Tests des Materials zur Verschließung des Bohrlochs gewartet und Resultate von Drucktests kurz vor der Katastrophe ignoriert.

Insgesamt wird aber keinem einzelnen Unternehmen besondere Schuld zugewiesen, was BP der „New York Times“ zufolge auch in einer Stellungnahme hervorhob. Der Ölriese wies demnach weiter darauf hin, dass er bereits Schritte unternommen habe, um die in dem Untersuchungsbericht aufgezeigten Probleme zu beseitigen.

Der zuständigen US-Aufsichtsbehörde lastet die Kommission in ihrem Report an, dass sie Bohrgenehmigungen zu leichtfertig erteilt und Operationen nicht genügend kontrolliert habe.