Kundgebung an der N31 zwischen Düdelingen und Bettemburg. Beschäftigte des Flachglasherstellers Luxguard in Düdelingen protestieren gegen die Direktion des Unternehmens. Sie sollen weniger verdienen, sind sich aber nicht sicher, ob ihr Arbeitsplatz erhalten wird.
Bereits am Morgen hatten knapp dreißig Personen den Kreisverkehr an der Einfahrt zur Gewerbezone blockiert und damit einen Riesenstau verursacht.
Die Unternehmensführung hatte letzte Woche sechs Beschäftigte zu Vorgesprächen gerufen, um ihnen die bevorstehende Entlassung anzukündigen. Begründet wird dieser Schritt mit ökonomischen Gründen. Drei weiteren Mitarbeitern mit zeitlich befristetem Vertrag und zwei Arbeitern auf Probezeit wurde der Vertrag nicht mehr verlängert.
Die Werksführung habe ihnen mitgeteilt, diesen Druck aufrechterhalten zu wollen, sollten Belegschaft und Gewerkschaft nicht zu Lohneinbussen und Prämienaufgabe einverstanden sein, so der OGBL am Montag in einem Handzettel, den sie während der Aktion verteilten.
Nächste Protestaktion wird größer
Die Montagaktion sei nur eine erste Warnung. Von der Direktion erwartet sich die Gewerkschaft konkrete Antworten über die Zukunft des Werks in Düdelingen. „Die nächste Protestaktion wird größer sein! Die Direktion hat jetzt eine Woche Zeit. Kommt während diesem Zeitraum keine Bewegung ins Dossier, handeln wir“, so Jean-Claude Bernardini (OGBL).
OGBL Gewerkschaftspräsident Jean Claude-Reding zeigt sich empört:“ Schuldig sind die, die nicht ins Werk investiert haben. Der Betrieb hat jahrlelang Gewinne eingefahren. Die Menschen werden hier wie zerbrochenes Glas weggeworfen. Ihre Arbeit wird nicht respektiert, sie werden total missachtet. Spricht man noch von Industriepolitik in Luxemburg wenn Menschen so behandelt werden? Hier sind unsere Politiker gefragt!“
Die Luxguard vergleiche die Lohnkosten aus Ostdeutschland mit dem Standort Luxemburg. Dies sei sehr besorgniserregend, so Bernardini. Die Direktion versuche auf Kosten ihrer Mitarbeiter Profit herauszuschlagen. Der Gewerkschafter verweist darauf, dass Luxguard Gewinne einfährt. Es sei daher erstaunlich, wenn die Direktion nun versuche, die Löhne zu senken, um Geld einzusparen. Die sechs, vor kurzem entlassenen Mitarbeiter müssten sofort wieder eingestellt werden.
Trotz der Blockade und scharfer Töne gibt man sich beim OGBL kompromissbereit. „Wird sind für eine zeitlich begrenzte Anpassung Löhne, aber nur wenn die Direktion uns entgegenkommt“, so Bernardini. So sollten die von Entlassungen betroffenen Mitarbeiter in den zwei anderen Luxguard-Werken untergebracht werden. „Sozialer Dialogue Ja! Nein zu den Erpressungen“, sagte Bernardini.
Die Gewerkschaften fordern Investitionen in einen neue Anlage. Der bisherige Ofen kann nur nach aufwändigen Reparaturen für einige wenige Jahre weiter betrieben werden.
De Maart














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