Es klingt fast wie eine Szene aus einem Hollywood-Streifen, in dem es um die Machenschaften eines lateinamerikanischen Drogenkartells geht: Kistenweise Geldscheine, gebündelt und auf Holzpaletten gestapelt und im Bauch eines unscheinbaren Cargo-Fliegers über den Atlantik geschafft.
Laut Recherchen des „Wall Street Journal“ soll die US-Regierung im Januar 400 Millionen Dollar in einem nicht gekennzeichneten Frachtflugzeug in den Iran geflogen haben – in bar. Die Aktion war geheim, wurde öffentlich an keiner Stelle erwähnt.
A U.S. airlift of $400 million worth of cash to Iran coincided with the release of four Americans detained in Tehran https://t.co/gopRBidOxB
— Wall Street Journal (@WSJ) 3. August 2016
Dementi aus dem Weißen Haus
Pikant: Etwa um den selben Zeitpunkt herum ließ das Regime in Teheran vier US-Bürger frei, die im Iran festgehalten wurden. Jetzt vermuten Politiker und Medien, Barack Obama habe den Mullahs ein Lösegeld auszahlen lassen, um die Geiseln nach Hause zu holen. Die Behörden streiten einen Zusammenhang aber ab.
Das Weiße Haus hat den Transport verteidigt. Das Geld sei eine Zahlung gewesen, die am Internationalen Gerichtshof in Den Haag vereinbart worden sei, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest. Das „Wall Street Journal“» hatte zuvor über Einzelheiten der Zahlung berichtet, die im Kern seit Januar bekannt ist.
Verschiedene Währungen
Die USA hatten noch zur Zeit der Schah-Herrschaft vor der iranischen Revolution 1979 Waffenlieferungen mit dem Iran vereinbart und dafür aus Teheran 1,7 Milliarden Dollar erhalten. Die Waffen wurden jedoch nie geliefert.
Das Geld sei in verschiedenen Währungen in einem Flugzeug transportiert worden, weil die USA derzeit keine Bankbeziehungen mit dem Iran unterhalten, sagte Earnest. Es sei keinesfalls mit einer Lösegeldzahlung in Verbindung zu bringen. Etwa zum Zeitpunkt der Zahlung im Januar waren vier US-Amerikaner aus iranischer Haft entlassen worden.
De Maart

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