Eine neue Kampagne des Bildungsministeriums und des „Office national de l’enfance“ möchte Familien motivieren sich als Pflegefamilien einzusetzen. Unter dem Namen „Gitt Fleegefamill!“ möchte das Ministerium Familien mobilisieren, den Mut zu haben sich als Pflegefamilie zu melden.
„Jedes Kind braucht ein Zuhause“, betont der Bildungsminister Claude Meisch auf der Präsentation der Kampagne. Aus diesem Grund sei es wichtig für Kinder, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in ihrer biologischen Familie bleiben können, ein gutes Zuhause zu finden, wo sie die nötige Betreuung und Unterstützung erhalten, so Meisch weiter.
Zu wenige Pflegefamilien
Zurzeit werden in Luxemburg rund 1.300 Kinder und Jugendliche außerhalb ihrer biologischen Familie betreut, davon sind rund 500 Kinder bei fast 400 Pflegefamilien untergebracht. Rund 800 Kinder befinden sich jedoch in Betreuungsinstitutionen in Luxemburg oder im Ausland.
Im europäischen Vergleich sind hier in Luxemburg nur sehr wenige Kinder in Pflegefamilien untergebracht, da es nicht ausreichend Familien gibt, die sich als Pflegefamilien engagieren möchten. „Wir sind im Hintertreffen, was den Ausbau der Pflegefamilien hier in Luxemburg angeht“, so Jeff Weitzel, Direktor des „Office national de l’enfance“. Dies gilt es, Meisch zufolge, nun zu ändern.
Wichtig ist familiäre Atmosphäre
Für ein Kind sei es das Beste in einer Pflegefamilie aufgenommen zu werden, wenn es aus sozialen, psychologischen oder anderen Gründen nicht in der biologischen Familie bleiben kann, so Meisch. „Denn nur in einer Pflegefamilie kann die familiäre Atmosphäre auf Dauer garantiert werden“, so der Minister weiter.
Die Kampagne soll Familien nun dazu aufrufen sich als Pflegefamilien zu melden. Natürlich müssen sie hierfür bestimmte Kriterien erfüllen, erklärt Weitzel.
Zu diesen Kriterien zählen zum einen, dass der Wohnraum der Familie ausreichend Platz für ein Pflegekind bietet. Zum anderen muss die Familie eine Art Ausbildung machen, um zu wissen, wie sie Kinder mit problematischem Familienhintergrund am besten betreut.
Ein weiteres Kriterium ist, dass die Pflegeeltern eine der in Luxemburg offiziell anerkannten Sprachen sprechen müssen. Außerdem müssen die Familien gute elterliche Fähigkeiten aufweisen können.
Die Pflegefamilien erhalten vom Ministerium für ihr Engagement eine finanzielle Unterstützung, die der Familie sowie natürlich dem Pflegekind zugutekommen soll.
Keine Familie ist ausgeschlossen
Als Pflegefamilie kann sich eigentlich jeder melden. Weitzel erklärt, dass bisher weder alleinerziehende Eltern noch homosexuelle Paare von einer Kandidatur ausgeschlossen seien. Sie müssten eben nur den Auswahlkriterien entsprechen, so Weitzel weiter.
Für interessierte Familien werden Informationsveranstaltungen im Juni und im Juli stattfinden. Das jeweils in der Hauptstadt sowie in Ettelbrück. Hier können sich die Familien über die Prozedur, den Verlauf, die Kriterien und alle anderen Dinge bezüglich der Pflegefamilien informieren können.
Weitere Informationen zum Thema Pflegefamilie finden Sie hier (Link) und unter der Telefonnummer: 8002 4848.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können