Ein ernsthaftes Qualitätsproblem

Ein ernsthaftes Qualitätsproblem
(AFP/Cristina Quicler)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein Militärflieger A400M stürzt ab. Software für die Steuerung der Motoren sei bei der Endmontage falsch aufgespielt worden, heißt es. Luxemburg ist einer der Kunden des Flugzeugs.

Nach dem Absturz des Militärtransporters A400M sieht Airbus -Strategiechef Marwan Lahoud „ein ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage“. Airbus habe erstmals seit dem Unfall in Sevilla die Ergebnisse der Blackbox-Auswertung des Fliegers einsehen können, sagte Lahoud dem „Handelsblatt“ (Freitag). „Sie bestätigen unsere interne Analyse.“

Die Software für die Steuerung der Motoren sei bei der Endmontage falsch aufgespielt worden. Das sei kein Ruhmesblatt für das Unternehmen, sagte Lahoud. Es gebe aber keine strukturellen Defekte. Konstruktive Änderungen an den Turbo-Prop-Motoren, die von einem europäischen Konsortium hergestellt werden, hätten für Airbus längere Verzögerungen mit sich gebracht.

Kunde Luxemburg

Airbus hatte Kunden des Militärtransporters A400M bereits vor möglichen Problemen bei der Triebwerkssteuerung gewarnt. In einer sogenannten dringlichen technischen Empfehlung des Herstellers wurden die Nutzer des Flugzeuges über nötige Tests informiert.

Anfang Mai war bei Sevilla eine A400M unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Dabei waren vier Besatzungsmitglieder getötet und zwei schwer verletzt worden.

„Wir hoffen, dass Airbus die Probleme schnell lösen kann und die Verspätungen bei der Auslieferung (Link) in den Griff bekommt,“ betonte kurz nach dem Absturz Verteidigungsminister Etienne Schneider (LSAP). Die Luxemburger Armee wird ihren Flieger 2019 in Empfang nehmen. Derzeit werden mehrere Luxemburger Piloten für die Frachtmaschine ausgebildet. Die Kosten belaufen sich auf 168 Millionen Euro.

Lesen Sie auch:

Airbus empfiehlt Check der Triebwerkssteuerung

„Problematisches Projekt mit vielen Rückfällen“