Drei Länder suchen einen Mörder

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Der mutmassliche Mörder einer Therapeutin in der Schweiz ist weiterhin auf der Flucht. Seine Spur verliert sich im Grenzort Weil am Rhein. Interpol such den Mann jetzt in drei Ländern.

Polizisten im Dreiländereck der Schweiz, Deutschlands und Frankreichs fahnden seit Freitag den mutmasslichen Mörder Fabrice Anthamatten (39). Er hat am vergangenen Donnerstag die Genfer Sozialtherapeutin Adeline M. (34) getötet. Bislang war die Suche nach dem verurteilten Vergewaltiger erfolglos.

Aus Hinweisen aus der Bevölkerung habe sich bislang noch keine echte Spur zu dem 39-Jährigen ergeben, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion in der Grenzstadt Lörrach am Sonntag.

Zahlreiche Hinweise

Die Polizei im deutschen Südbaden hatte am Freitag und Samstag mit zahlreichen Streifenwagen sowie Spezialkräften und einem Hubschrauber nach dem Mann gesucht. „Bei uns sind viele Hinweise eingegangen“, sagt der Polizeisprecher weiter.

Gemäss jüngstem Bericht der „Badischen Zeitung“ ist Anthamattens Aufenthaltsort unbekannt, wahrscheinlich hat der die Dreiland-Region um Basel verlassen. Er konnte sich wohl per Zug absetzen, seine Fahrtrichtung ist jedoch noch unklar. Gemäss der Polizei hat er keine persönlichen Beziehungen zu Deutschland, daher sei es ihm wohl in erster Linie darum gegangen, die Schweiz möglichst schnell zu verlassen und per Zug schnell vorwärts zu kommen.

Täter gilt als gefährlich

Seit Samstag ist nun auch die Internationale Kriminalpolizei-Organisation Interpol eingeschaltet. Gemäss ihrer „Roten Notiz“ zufolge „muss der Täter als gefährlich eingestuft werden“. Statt sich im zu nähern, solle die Polizei kontaktiert werden, hält Interpol auf der Webseite fest.

Als „Rote Notiz“ gilt bei Interpol eine Fahndung, bei welcher der gesuchte Täter verhaftet werden muss. Dem Flüchtigen, der wegen zwei Vergewaltigungen zu insgesamt 20 Jahren Haft verurteilt worden war, wird gemäss Interpol Mord und Entführung, sowie Diebstahl und Vergewaltigung zur Last gelegt.

Die internationale Fahndung wird von den Genfer Justizbehörden koordiniert. Dort waren am Wochenende keine weiteren Informationen erhältlich. Nicht auszuschliessen ist, dass sich der schweizerisch-französische Doppelbürger nach Frankreich abgesetzt hat.