Die Zukunft sieht trocken aus

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(dpa)

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Nach einem trockenen Winter und Frühjahr, wird langsam aber sicher das Wasser in Luxemburg knapp. Jetzt zieht die Regierung die Handbremse beim Verbrauch.

Die Gemeinde Nommern (Link) war die erste Kommune im Land, die Wegen Trinkwasserknappheit den Verbrauch einschränken will. Am Mittwoch hat das Nachhaltigkeitsministerium eine Warnung für ganz Luxemburg herausgegeben. Diese präventive Maßnahme ruft die Bürger dazu auf, ihren Wasserverbrauch zu senken. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die Warnstufe noch weiter erhöht werden muss. Bei Trinkwasserunternehmen Sebes herrscht zurzeit aber noch kein Problem, so das Ministerium.

Die Situation in Nommern war allerdings speziell. Die Gemeinde im Zentrum Luxemburgs wird unter anderem von einer lokalen Quelle gespeist und deshalb ist es dort zum Trinkwasserengpass gekommen, so Olaf Munichsdorfer vom Nachhaltigkeitsministeriums. Die Gemeindeverantwortlichen haben deshalb entschieden, die Warnstufe Orange auszurufen. Daruner fallen eine Reihe von Einschränkungen – darunter das Säubern der Bürgersteige, Garagen oder Treppen – Benutzen eines Hochdruckreinigers – Auffüllen des heimischen Planschbeckens.

Trockner Winter

Grund für die Wasserknappheit ist der trockne Winter 2016/2017. Dadurch konnten sich die Grundwasserschichten nicht vollständig aufladen. Verschlimmert wird die Situation durch das anhaltenden trockene und heiße Wetter. Die Temperaturen mehr als 30 Grad lassen den Verbrauch an Trinkwasser in die Höhe schnellen.

Dazu kommt noch, dass viele Menschen den Umgang mit Trinkwasser „verlernt“ haben. „Menschen spritzen Bürgersteige mit dem Schlauch ab oder waschen ihr Auto, obwohl immer davon abgeraten wird. Der Verbrauch ist nämlich viel höher als in einer Waschanlage“, erklärt Munichsdorfer.

Kein Wasser aus dem Ausland

Im Sommer 2006 wurde das letzte Mal eine solche Vorsichtsmaßnahme für den Wasserverbrauch vom Wasserwirtschaftsamt herausgegeben. Doch auch in Zukunft könnte Wasserknappheit öfters zum Problem werden. Das anhaltende Bevölkerungswachstum verstärkt den Wasserverbrauch kontinuierlich. Denn Luxemburg kauft kein Wasser aus dem Ausland. „Das ist ein absolutes Taboo“, so der Sprecher.

Um dem entgegen zu wirken, baut das Wasserwirtschaftsamt auf verschiedene Maßnahmen. Die Bürger müssen auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Sie sollen ihr Wasser wieder sparsamer nutzen. Es soll auf lokale Quellen zurückgegriffen werden. Deshalb müssen zusätzliche Wasserschutzzonen eingerichtet werden. Ein anderer Punkt ist der Ausbau des Sebes-Trinkwasserreservoirs in Luxemburg.