Montag22. Dezember 2025

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Die Uni-Stadt investiert

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ESCH-ALZETTE - Die Stadtfinanzen wurden am Freitag den Gemeinderäten aufgetischt. Vor allem der Investionsplan 2011 interessierte: 55 Millionen Euro.

Die Gemeinde möchte vor allem in drei Bereiche investieren: Schulen und schulische Begleiteinrichtungen wie „Maisons relais“; urbanistische Entwicklung und verträgliche Wirtschafts- und Sozialentwicklung sowie Vorbereitung auf die Universität.

Mehr als ein Drittel der ausserordentlichen Gesamtausgaben der Stadt Esch sollen in Schulen, Krippen oder Kinderhorte fliessen. Über 18 Millionen Euro sind vorgesehen, um die Escher Schulen den gestiegenen Anforderungen u.a. durch eine höhere Zahl an Schülern anzupassen.

Brill-Schule wird renoviert

Die Schule in den „Nonnewisen“ soll ab dem nächsten Schulanfang bereitstehen. Vorgesehen ist daneben die Weiterführung der Renovierungsarbeiten an der Brill-Schule. Eschs grösste Primärschule wird nächstes Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiern. Auch die Rahmenplanung für die zukünftige Renovierung der Brouch-Schule soll 2011 abgeschlossen werden.

Das Dach der Dellhéih-Schule soll mit einer Fotovoltaikanlage versehen und thermisch isoliert werden. Die Neugestaltung der Fassade soll die Arbeiten an dieser Schule abschliessen. Ob dies 2011 oder erst 2012 geschehen wird, ist noch nicht klar. Auch der neue Gebäudeteil der Lallinger Schule soll zur 2011er-„Rentrée“ in Betrieb gehen. Neben 22 neuen Klassensälen entsteht hier ein Kinderhort inklusive Küche, in der täglich das Essen für 300 Kinder zubereitet werden soll.

Mehr Sicherheit in den Schulen

Einen weiteren wichtigen Investitionspunkt sehen die Escher Schöffen in den Massnahmen zur Sicherheit in Schulen und öffentlichen Gebäuden. Hierfür würden dann auch alle nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt.
In der gemeindeeigenen Krippe im Laval-Park sind für 2011 Renovierungsarbeiten vorgesehen. Für die Jean-Jaurès-Schule ist geplant, ab Januar 2011 die Küche in Betrieb zu nehmen.

Keine Erwähnung in der Rede der Bürgermeisterin fand der „Ale Lycée“. Ob hier Arbeiten vorgesehen sind, wie zum Beispiel die Container für den „Précoce“, wurde am Freitag nicht ersichtlich. Neben der schulischen Infrastruktur soll auch das Rahmenprogramm für Schüler weiter ausgebaut werden, auch der letzte Woche vorgestellte „Pacte d’intégration“ soll hier erste Früchte tragen.

Wohnraum und Innenstadt

Ähnlich hoch wie die Investitionen in Schulen sind die eingeplanten Gelder für Urbanismus, nachhaltige Entwicklung der Stadt und die Aufwertung der Innenstadt. 17,6 Millionen Euro, also rund 32 Prozent der ausserordentlichen Ausgaben, sind hier vorgesehen. 9,4 Millionen Euro sollen in den Wohnungsbau und in Infrastrukturarbeiten für das neue Stadtviertel „Nonnewisen“ fliessen. 6,2 Millionen Euro sind vorgesehen für die Instandsetzung von gemeindeeigenen Wohnungen auf der einen Seite sowie soziales oder betreutes Wohnen andererseits. Mit zwei Millionen Euro sollen Grünflächen erschlossen sowie „urbanistische Massnahmen zur nachhaltigen Entwicklung“ der Stadtviertel unterstützt werden.

Das Brillviertel soll 2011 eine Aufwertung erfahren. Am 8. Januar wird so z.B. das renovierte Theater seine Türen wieder öffnen. Was das Resistenzmuseum angeht, bemängelte Lydia Mutsch die immer noch ausstehende Rückmeldung der Regierung, wie es denn um einen finanziellen Zuschuss bestellt ist. Dabei wird eine Instandsetzung des „Musée de la résistance“ vom Schöffenrat als „Kernelement bei der Aufwertung des Brillviertels“ gesehen.

Brillplatz 2013/2014 begin_of_the_skype_highlighting              2013/2014      end_of_the_skype_highlighting fertig

Was die Fertigstellung des Brillplatzes angeht, blieb die Bürgermeisterin eher vage. Für 2013/2014 wird mit einer solchen gerechnet. In der ersten Hälfte 2011 sollen aber die Arbeiten ausgeschrieben werden.
Das Friedensgericht am Stadthausplatz sei nahezu fertiggestellt und werde zu einer weiteren Aufwertung der Stadtmitte beitragen, so Lydia Mutsch.

Zehn Millionen Euro sind für Strassenarbeiten und die Erneuerung der öffentlichen Infrastruktur vorgesehen. In den ersten drei Monaten des kommenden Jahres soll Esch sein Parkleitsystem bekommen, das die Autofahrer über die Parkmöglichkeiten in den vier Parkhäusern (Stadthausplatz, Brillplatz, J.F. Kennedy, CHEM) informieren soll.

Anwohnerparken in Lallingen

Die Lallinger können sich auf den Ausbau des Anwohnerparkens freuen. Hiermit wolle man den Wünschen des dortigen Interessenvereins nachkommen, so Lydia Mutsch. Während die Lallinger also vermutlich weniger Stress bei der Parkplatzsuche haben werden, bekommen die Bewohner aus den Vierteln „Neudorf“ und „Park“ ihre Buslinie durch einen Rufbus ersetzt.

Immerhin 1.500 Escher sollen den öffentlichen Transport so flexibler nutzen können. Für Einsatzfahrzeuge und Material für die Escher Feuerwehr sind rund 1,5 Millionen Euro vorgesehen. Ein besonderer Aspekt ist hier der Brandschutz für Hochhäuser, wie sie vor allem auf Belval stehen.

Wirtschaft, Soziales, Uni

Esch wartet weiterhin auf seine Universität. Dass sie kommen wird, ist klar, wann dies der Fall sein wird, das ist nicht so klar. Die Stadt will aber gewappnet sein und bereitet sich vor, unter anderem durch den Bau weiterer Studentenwohnungen. So sollen nächstes Jahr die „Maison Saint-Henri“ und die „Maison Audun/Viaduc“ fertiggestellt werden. 660.000 Euro sind hierfür vorgesehen. Eine Million Euro sind eingeplant für zusätzliche Studentenwohnungen.

Die Verzahnung des „gewachsenen Esch“ und der Universität einerseits sowie die kontinuierliche Verbesserung der Lebensqualität aller Escher bezeichnet Lydia Mutsch als „enorme Herausforderung“. Eine Herausforderung, die die gelungene Zusammenarbeit mit vielen Partnern voraussetzt, auch den französischen. Eine zentrale Bedeutung wird auch der Verknüpfung der drei Escher Handelspole Innenstadt/Alzettestrasse, Belvalplaza und Lallinger Cactus (voraussichtlich öffnet dieser im Jahr 2012) beigemessen. Um dies zu verwirklichen und eine „kontinuierliche Vermarktung der Stadt Esch als Handels- und Geschäftszentrum der Grossregion“ möglich zu machen, appellierte Lydia Mutsch in ihrer Rede an die Mitarbeit aller Beteiligten.