Laut belgischen Medien sollen etwa 400 Firmen in Belgien Steuerbetrug betreiben. Sie sollen sogenannte Briefkastenfilialen in Luxemburg gegründet haben, wobei ihre wirtschaftliche Aktivitäten alleine Belgien betreffen.
Das Prinzip sei denkbar einfach, beschreibt der Brüsseler „Le Soir“ den Vorgang. Eine Firma A in Belgien bildet eine Firma B in Luxemburg. Firma B verkauft Waren, die sie beim Lieferanten bezogen hat, an A. Der Gewinn von B wird mit dem niedrigeren Luxemburger Steuersatz besteuert. Firma A in Belgien verkauft die Waren weiter, ohne oder nur zu einem minimalen Gewinn. In Belgien fallen damit praktisch keine Gewinnsteuern an. Auch lassen sich die leitenden Mitarbeiter von A als Angstellte von B eintragen und zahlen damit die niedrigere, Luxemburger Einkommenssteuer: 12 statt 40 Prozent.
Politiker fordert ausgiebige Untersuchung
Aufgedeckt wurde die Betrugsmasche durch zwei Beamten der belgischen Steuerverwaltung. Ihr Bericht wurde an die Verwaltungen und an Politiker weitergereicht. Nun fordert der sozialistische Senator Ahmed Laouej eine großangelegte Untersuchung.
Die belgische Justiz hat bisher noch kein Rechtshilfeersuchen an Luxemburg gerichtet, sagte Justizsprecher Henri Eippers, Tageblatt.lu.
De Maart

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