Die „selbst ernannten Experten“

Die „selbst ernannten Experten“
(Jean-Claude Ernst)

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Für und gegen Luxemburgisch als erste Amtssprache? Im Parlament geht es am Montag um zwei hitzige Petitionen. Die Asti hat eine klare Meinung dazu. Laut Statec ist Luxemburgisch die meist gesprochene Sprache im Land.

Mir freeën eis iwwert dës Situatioun. Nach ni hunn esou vill Leit sech fir eis Sproochen agesat a mir kréien dat all Dag um Terrain ze spieren, heißt es am Montagmorgen von der „Association de soutien aux travailleurs immigrés“, kurz Asti.

Luxemburgisch Nr. 1
Mit 70,5 Prozent ist das Luxemburgische die meist gesprochene Sprache, sagt Statec am Montag. Mehr als die Hälfte der Einwohner des Landes benutzen französisch, ein Drittel Deutsch.

Das Luxemburgische sei mit 55,8 Prozent bei weitem die am meisten benutzte Hauptsprache. Portugiesisch folgt mit 15,7 Prozent und Französisch mit 12,1 Prozent.

60,2 Prozent der Bevölkerung sprechen zwei und mehr Sprachen, so Statec weiter. 4,1 Prozent würden fünf Sprachen reden.

Die Organistion meldet sich im Zuge der aktuellen Sprachen-Debatte zu Wort. Sie kritisiert, dass „selbst ernannte Experten“ mit ihren Theorien und Ängsten über die angebliche Zerbrechlichkeit der Luxemburger Sprache neben der Realität leben.

Wenige Stunden vor der öffentlichen Debatte über die Rolle des Luxemburgischen im Parlament erinnerte das Statec an die Verbreitung der Sprache im Alltag. Mit 70,5 Prozent platziere sich das Luxemburgische an erster Stelle. Es folgen Französisch, das von der Hälfte der Bevölkerung genutzt wird, dann das Deutsche, das von einem Drittel der Bevölkerung gesprochen wird.

Der Wille ist da

Die Asti erinnert daran, dass es auf nationaler Ebene neben den offiziellen Sprachkursen mehr als 20 Initiativen gibt, die sich für die Sprache einsetzen. Der Wille bei den Nicht-Luxemburgern ist da, die Sprache zu lernen, heißt es von der Asti.

Sie kritisiert, dass darüber nicht debattiert wird. Die Asti betont, dass Luxemburgisch sehr wohl wichtig ist, „aber wir brauchen auch die anderen Sprachen um wirtschaftlich, politisch und sozial zu kommunizieren.“

Anhörung im Parlament

Sie werfen den Kritikern vor, sich nicht wirklich für die Sprache einzusetzen. „Haben sich diese Leute in der Praxis für die Sprache eingesetzt?“, fragt die Organisation.

Im Parlament wird am Montag über die wohl „berühmtesten“ Petitionen im Parlament debattiert. Angehört werden die Petitionäre für und gegen Luxemburgisch als erste Amtssprache.

Die Petition 698 (für Luxemburgisch als erste Amtssprache) und die Gegenpetition 725 sorgten in den letzten Monaten für reichliche Unruhe und Diskussionen in der Politik sowie in den sozialen Netzwerken.