Die Studie des Beratungs- und Prüfungsunternehmens wird in diesem Jahr zum 14. Mal durchgeführt, sagt Georges Kioes, Partner der Agentur. In Luxemburg wird die Umfrage seit drei Jahren durchgeführt. In Europa wurden 18.000 Menschen befragt. In Luxemburg waren es 500. Genug, um eine repräsentative Aussage zu ermöglichen.
Die Aussagen lassen eine gewisse Unruhe erkennen. Das führt aber noch nicht zu einer völligen Verhaltensveränderung. Insgesamt wollen die Befragten ihr Weihnachtsbudget von 1.200 auf 930 Euro herunter schrauben.
Es gibt aber noch einen Unterschied zwischen Luxemburg und Europa im Verbraucherverhalten. Kioes: „In Luxemburg sagen 57 Prozent der Befragten, dass sie Geschenke aus dem Bereich der heruntergesetzten Angebote kaufen wollen. Auf europäischer Ebene sind es 65 Prozent. 59 Prozent der Luxemburger wollen in diesem Jahr mehr auf den Preis schauen als im vergangenen Jahr.
Beim Restaurant-Gang sparen
In Europa insgesamt spielt bei 70 Prozent der Weihnachtseinkäufe der Preis eine wesentliche Rolle. Während in Europa der Kunde überlegt an die Weihnachtskäufe herangeht, erklärt jeder Dritte der in Luxemburg Befragten, dass er Impulskäufe mache.
In Luxemburg greifen 79 Prozent der Befragten zur Kreditkarte, im europäischen Rahmen sind es 55 Prozent.
Jeder Zweite in Luxemburg nutzt zu Weihnachten die Treuekarten und Treuepunkte, die er im Laufe des Jahres gesammelt hat. Auf das Ersparte greifen 46 Prozent der Befragten zurück. In Luxemburg wird also ein Mix aus Erspartem und aus Krediten mit Kreditkarten zum Kauf der Geschenke genutzt.
Je älter die Befragten sind, desto mehr sind sie davon überzeugt, dass sich Luxemburg bereits in einer Rezession befindet. Junge Befragte glauben häufig, dass sich Luxemburg noch in einem Aufschwung befindet.
Auf die Frage, wo sie Einsparungen vornehmen würden, wenn das Einkommen zurückginge, würden Luxemburger bei Haushaltswaren (78 Prozent), bei Kleidung (75 Prozent), bei den Ferien (74 Prozent) und bei Unterhaltung (77 Prozent) sparen. Spontan lautete bei 85 Prozent der Befragten aber die Auskunft, dass man nicht mehr ins Restaurant gehen würde, wenn das Geld knapper werden würde.
„Nicht mehr auf einer Wolke“
Deloitte-Partner Georges Kioes: „Man kann als wesentliche Trends dieser Umfrage feststellen: Luxemburger leben nicht mehr auf einer Wolke. Sie sind in der Realität angekommen. Eingezogen ist das Bewusstsein, dass man in einer Krise lebt. Insofern ist in Luxemburg Realismus eingezogen. Das werden Handel und Restaurants zu spüren bekommen.“
Bei den Geschenken, die bei der Umfrage noch auf der Wunschliste standen, stehen Bücher, Geld, Massagen, Wellness relativ weit oben. Jugendliche wünschen sich vor allem Videospiele. Der Kaufprozess, so hat man bei Deloitte beobachtet, hat sich verändert. 61 Prozent der Befragten vergleichen Preise im Internet, suchen im Internet oder kaufen im Internet.
„Der Handel muss hier aufpassen“, sagt Kioes. „Noch hat der Handel einen Vorteil: nicht alle Internet-Anbieter liefern nach Luxemburg.“
Konkurrenz durch Oline-Shopping
Gewitzte Luxemburger kaufen aber längst dasselbe Produkt bei Amazon.fr oder Amazon.co.uk, wenn Amazon Deutschland nicht nach Luxemburg liefert. „Der Trend zum Internetkauf ist eindeutig zu erkennen“, sagt Kioes. „Der Luxemburger Handel muss sich auf diese Schiene begeben, sonst zieht der Kunde an ihm vorbei.“
De Maart

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