Die Babys kommen nach US-Shutdown

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Vor neun Monaten lähmte in Washington D.C. der Government Shutdown den öffentlichen Sektor. Und die Beamten? Die machten es sich anscheinend zuhause gemütlich.

Neun Monaten nach dem Government Shutdown verzeichnen Krankenhäuser in Washington D.C. einen erstaunlichen Anstieg der Geburten, berichtet die „Washington Times“.

Hatte der Shutdown grosse Teile der öffentlichen Bürokratie lahmgelegt, nutzten die amerikanischen Beamten offenbar die freie Zeit um, nun ja, es sich zuhause gemütlich zu machen. Um ganze 33 Prozent soll die Geburtenrate dieser Tage allein im Sibley Memorial Hospital in Washington D.C. angestiegen sein.

„Wege gefunden, sich zu amüsieren“

„Wir stoßen langsam an unsere Grenzen“, sagt Krankenhaussprecher Gary Stephenson und fügt hinzu, dass einige beurlaubte Angestellte, während der Staatsapparat stillstand, wohl „Wege gefunden hätten, sich zu amüsieren“.

Eine der Frauen, die nach dem Shutdown schwanger wurden, ist Jessica Hernandez, eine Programmanalystin bei der Nahrungsmittel- und Medikamenten-Administration. Sie sagt:“Es war stressig nicht zu wissen, wann wir wieder bezahlt würden. Auf der anderen Seite hatte ich eine großil artige Zeit. Ich traf mich zum Mittagessen mit anderen beurlaubten Staatsangestellten, verbrachte Zeit mit meiner Mutter, räumte Schränke auf und habe mich dann einfach entspannt.“ Die Entspannung habe zu besserer Laune geführt. Diese habe wiederum ihre Aktivitäten beeinflusst, sobald ihr Mann von seinem Job nach Hause kam, sagt Hernandez gegenüber der „Washington Post“.

Babybooms nach Blackout oder Umweltkatastrophen

Dass der Babyboom mit dem Shutdown zusammenhängt, sei unwahrscheinlich, sagen Skeptiker. Der Anstieg der Geburtsraten würde ja nicht auf die ganze Nation zutreffen. Auch Dr. Majorie Greenfield, Chef der Gynäkologie am University Hospital in Cleveland, sagt, dass solche Raten grossen Fluktuationen unterlägen. „Es ist einfach sehr reizvoll zu sagen, ‹Oh, es war Vollmond› oder ‹Es sind neun Monate nach dem Hurrikan Sandy›, um solche Fluktuationen zu erklären“, so ABC News.

Auch Statistiker sagten, die Babyboom-Theorie hätte es schon öfter nach grossen Ereignissen gegeben. Eine bekannte Studie aus dem Jahr 1970 habe aber beispielsweise belegt, dass der Babyboom, der nach dem grossen Blackout im Jahr 1965 beschrieben wurde, nicht stattfand.