Sonntag16. November 2025

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Der „Matcher“ soll es richten

Der „Matcher“ soll es richten

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Das Handwerk sucht nach Nachwuchs. Um das seit Jahren bestehende Problem eines Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage zu lösen, soll der „Matcher“ nun für eine bessere Vermittlung zwischen den Betrieben und Lehrlingen sorgen.

Auf der einen Seite gibt es Lehrlinge, die eine Stelle für eine Berufsausbildung suchen, auf der anderen Seite stehen Betriebe, die Stellen anbieten und keine Kandidaten finden, weil die Erwartungen beider Seiten nicht zusammenpassen, erklärte Paul Krier von der Handwerkskammer am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

Im Bausektor gibt es z.B. mehr Anbieter als junge Menschen, die eine Lehre absolvieren wollen, im Bereich Pflege und Hygiene gibt es hingegen mehr Interessenten als offene Lehrlingsposten.

Das Handwerk hat ein Image-Problem

Um dieses Problem zu lösen oder zumindest zu verringern, hat die Salariatskammer zusammen mit der Handwerkskammer und dem Bildungsministerium den Posten des „Matchers“ geschaffen. Die Bezeichnung ist Programm. Marcel Baumann ist seit dem 1. Oktober für das „Matchmaking“ zwischen den jungen Leuten und den Betrieben zuständig. Baumanns Mission ist es, in den Schulen für die verschiedenen handwerklichen Berufe zu werben und darüber zu informieren, in welchen Bereichen es in Luxemburg offene Stellen gibt.

Der „Matcher“ steht aber auch in direktem Kontakt zu den Betrieben und wird versuchen, noch mehr Arbeitgeber an der Schaffung von Lehrlingsposten zu interessieren, vor allem in den Sektoren, wo die Nachfrage der jungen Leute stärker ist als das derzeitige Angebot. Vorher gab es keine feste Struktur oder gar Strategie, um das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei der Berufsausbildung zu lösen.

Leichte Verbesserung

2011 gab es insgesamt 1.899 Lehrlinge. Das ist zwar eine leichte Verbesserung im Vergleich zu den vergangenen Jahren (2004 waren es nur 1.354), ausreichend ist diese Zahl aber nicht. Immer mehr Arbeitnehmer, die im Luxemburger Handwerk eingestellt werden, müssen im Ausland rekrutiert werden. „Rund 1.100 Betriebe bilden in Luxemburg Lehrlinge aus, die Zahl der Betriebe, die solche Berufsausbildungen anbieten könnten, ist aber viel höher“, schätzte Paul Krier.

Marcel Baumann ist neben der Vermittlung auch für die Promotion des Handwerks zuständig. Viele junge Menschen hätten ein falsches Bild von den handwerklichen Berufen, es sei demnach wichtig, mit diesem „verstaubten“ Image aufzuräumen, erklärte Krier.

Viele Vorteile

Das Handwerk hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark verändert und bietet heute viele Vorteile. Es sei ein „krisenfester“ Sektor, der einen sicheren Arbeitsplatz anbieten kann, meinte Krier weiter.

Regelmäßige Studien haben auch gezeigt, dass die Berufsausbildung für junge Menschen ein guter Einstieg in die Arbeitswelt ist. 90 Prozent der Lehrlinge finden sofort einen Arbeitsplatz oder eine weiterführende Ausbildung. 60 Prozent der Lehrlinge werden von den Betrieben, in denen sie ihre Lehre gemacht haben, fest eingestellt.