Sonntag9. November 2025

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Der Iran attackiert die BBC

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Aus dem Iran wird seit Wochen gezielt eine Kampagne koordiniert, um den Sendebetrieb von BBC Persia auszuhebeln. Nun hat sich das britische Außenministerium eingeschaltet.

Die britische Fernsehanstalt BBC steht unter Beschuss. Die Angriffe setzen auf verschiedenen Ebenen an. Neben Cyber-Attacken auf die persische Ausgabe der Website des Senders wird auch versucht, Satellitensignale zu stören sowie das Telefonnetz des BBC-Hauptsitzes in London zum Erliegen zu bringen. Letzteres geschieht mit automatischen Anrufen.

Schikanen am Laufmeter

BBC-Generaldirektor Mark Thompson hatte anfangs Februar in einem Blog-Eintrag von iranischen Einschüchterungsversuchen gegenüber BBC-Mitarbeitern und deren im Iran lebenden Familienangehörigen berichtet. Die Rede war von willkürlichen Verhaftungen. Pässe wurden eingezogen, um Verwandte der Mitarbeiter von der Ausreise aus dem Iran zu hindern. In der Folge wurde das Personal von BBC Persia aus dem Iran abgezogen.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters vermied es Thompson Mitte der Woche, der iranischen Regierung die Schuld zuzuweisen. Er sprach aber von auffallend verdächtigen Zufällen.

Keine Pressefreiheit

Das britische Aussenministerium wurde in diesem Punkt deutlicher: „Die BBC zum Ziel zu machen, ist ein Verhalten des iranischen Regimes, das wir verurteilen. Wir sehen diese Attacke als einen Teil einer breiter angelegten Kampagne gegen die BBC an“, sagte ein Regierungssprecher gegenüber dem Techportal ZDnet.

BBC Persia thematisierte in der Vergangenheit immer wieder Menschenrechtsverletzungen im Iran. Dem Regime scheint diese Art von unzensierter Berichterstattung ein Dorn im Auge zu sein.