Donnerstag6. November 2025

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Der Irak vor dem Zerfall

Der Irak vor dem Zerfall
(AFP)

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Während die letzten US-Soldaten ihre Rucksäcke packen, geht es im Irak drunter und drüber. Nach der Provinz Salaheddin erklärte sich nun auch die nördlich an Bagdad angrenzende Provinz Dijala zum Autonomiegebiet.

Ein kurdisches Mitglied des Provinzrates erklärte am Montagabend, 18 der insgesamt 29 Ratsmitglieder hätten dafür gestimmt.

Die Provinz Salaheddin hatte aus Unzufriedenheit über die Zentralregierung im November erklärt, sie wolle ab sofort autonom sein. Dies war von Bagdad nicht anerkannt worden. Der Fall liegt jetzt beim Obersten Gericht. Offiziell sind bislang nur die drei kurdischen Nordprovinzen autonom.

Entführungen und Attentate

In Salaheddin wurde am Dienstag nach Angaben aus Sicherheitskreisen der Bürgermeister eines Dorfes entführt. In der Nacht verschleppten Unbekannte einen weiteren Zivilisten in der Ortschaft Tus Chormato. Ein Polizeioffizier starb durch eine Bombe. Andernorts in der Provinz fand die Polizei die Leiche eines Mordopfers. In der Stadt Mosul wurden ein Polizeioffizier und sein Leibwächter Opfer eines Attentats. Drei Menschen starben nach Informationen der Polizei, als eine Bombe neben einer Straßensperre in Abu Ghoreib, westlich von Bagdad, detonierte.

Im Irak halten sich derzeit noch rund 6000 US-Soldaten auf, die bis zum Jahresende abziehen sollen. Damit endet der Militäreinsatz, der im April 2003 mit einer Invasion zum Sturz des Diktators Saddam Hussein hatte am Montag nach einem Treffen mit dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki in Washington erklärt, im Irak seien in den vergangenen Jahren „bedeutende Fortschritte“ erzielt worden. Die US-Soldaten verließen das Land „mit Ehre und mit erhobenen Häuptern“.