Der Fuchs und sein gefährlicher Wurm

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(dpa)

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In Rheinland-Pfalz schlagen Tierärzte Alarm. Jeder fünfte Fuchs soll den gefährlichen Fuchbandwurm haben. In Luxemburg werden die Kontrollen verdoppelt.

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz warnt vor gefährlichen Parasiten. Jeder fünfte Fuchs in Rheinland-Pfalz sei vom Fuchsbandwurm befallen, so die Experten zum „Trierischen Volksfreund“.

Von 426 untersuchten Füchsen im letzten Jahr seien 94 (22,1 Prozent) krank gewesen. Das Amt warnt vor der Krankheit, die auch für Menschen gefährlich werden kann.

Mehr Tests

Auch in Luxemburg ist der Fuchsbandwurm ein Problem. Hierzulande sind laut Felix Wildschutz, dem Direktor des Luxemburger Veterinäramtes, zwischen 20 und 30 Prozent der Tiere befallen.

Seit ein paar Jahren wird ein leichter Anstieg der befallenen Tiere festgestellt. In Belgien tragen etwa 30 Prozent der Füchse den Parasiten in sich, erklärt Wildschutz. Das Problem sei aber nicht neu. 2015 wurden in Luxemburg rund 60 Tests bei „Meister Reineke“ durchgeführt. In diesem Jahr soll die Anzahl der Kontrollen aber auf 150 erhöht werden.

Schwierige Suche

Felix Wildschutz erklärt, dass man vor dem Jagdverbot auf einen Teil der von den Jägern geschossenen Tiere zurückgreifen konnte, um Analysen durchzuführen. Das waren bis zu 4.000.

Seit dem Fuchsjagdverbot könne man nur noch die überfahrenen Tiere oder die Füchse, die von Waldarbeitern, Mitarbeitern der Straßenbauverwaltung und dem Förster tot aufgefunden wurden, testen, so Wildschutz

Gefährliche Parasiten

Ob das Jagdverbot, das vor Kurzem von der Regierung um ein Jahr verlängert wurde, einen Einfluss auf die Anzahl der kranken Füchse hat, darüber wollte sich Wildschutz nicht äußern.

Es gebe keinen nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem Jagdverbot, der Erhöhung der Fuchsbevölkerung und dem Befall durch Parasiten. Um klarer zu sehen, müssten eine Fuchs-Zählung und eingehendere Analysen durchgeführt werden. Diese seien aber teuer und aufwendig.

Haustiere entwurmen

Übertragen wird der Fuchsbandwurm vor allem über den Kot. Dort befinden sich die hochinfektiösen Eier des Wurms. Sie können auch auf Pflanzen übertragen werden. Gefahr droht laut Felix Wildschutz auch von den Haustieren. Diese können sich beim Streunen durch Wiesen, Wälder oder Gärten mit dem Parasiten anstecken und ihn übertragen.

Haustiere sollten deshalb regelmäßig entwurmt werden. Im Allgemeinen wird das Ansteckungsrisiko mit dem Fuchsbandwurm aber als gering eingeschätzt.

Menschen, die vom Parasiten befallen werden, haben meist Schmerzen im Oberbauch. Wenn die Krankheit nicht behandelt wird, kann sie lebensgefährlich werden. So können Leberstörungen bis hin zur Bildung von Tumoren auftreten.

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